Kathrin Zinkant:Hirntraining

Kathrin Zinkant isst Kokosnüsse nur als Beilage zu Grillhähnchen. (Foto: N/A)

Das Gehirn ist ein Muskel, das hat doch Oma schon gesagt, und irgendwann kam jemand auf die Idee, diesen Muskel zu stählen. Kleine elektronische Geräte wurden entwickelt, mit denen man das Gehirn joggen lässt. Wissenschaftlich ist allerdings unklar, ob das Gehirn davon profitiert. Wenn es ums Denken geht, zählen ohnehin andere Qualitäten, das sieht man an der künstlichen Intelligenz. Deren Leistung wird in der Regel daran bemessen, ob sie besser spielt als echte Menschen. Warum also nicht spielen statt joggen? Das Spiel der Spiele, der heilige Gral des Grips sozusagen, ist dabei schon lange nicht mehr Schach, sondern Go, ein asiatisches Brettspiel, bei dem es um die Eroberung eines Gebietes geht. Figuren gibt es nicht, sondern nur Steine und Linien. Ein Spiel von betörender Schlichtheit - und gleichzeitig derart komplex, dass es Jahrzehnte dauerte, um Computer für Go zu programmieren. Man kann Go heute auch am Rechner spielen, aber für die emotionale Intelligenz, die im Spiel mit Menschen nötig ist, empfiehlt sich doch eher ein Brett aus Holz. Für Anfänger gibt kleine Bretter mit 9 mal 9 Linien (zum Beispiel von Hebsacker, ab 8 Euro), für Fortgeschrittene Turnierbretter mit 19 mal 19 Linien (zum Beispiel von Philos, etwa 60 bis 1000 Euro). Natürlich kann man das Brett auch selbst basteln - dafür muss man sein Gehirn nicht einmal sonderlich anstrengen.

© SZ vom 02.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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