Der Fund war eine Sensation. Am 18. Dezember 1912 behauptete der Rechtsanwalt und Amateurarchäologe Charles Dawson, er habe in einer Kiesgrube beim Dorf Piltdown in East Sussex, Südwestengland, eine neue Menschenart gefunden. "Dawsons Mensch der Morgenröte", so die schnell gefundene wissenschaftliche Bezeichnung, sollte alle bis dato bekannten Erkenntnisse der Paläoanthropologie auf den Kopf stellen. Dawson wurde begleitet von Arthur Smith Woodward, dem Kustos der geologischen Abteilung des British Museum, und von Pierre Teilhard de Chardin, dem umtriebigen Jesuiten und Philosophen, der die katholische Lehre und die modernen Naturwissenschaften zusammenbringen wollte. Gemeinsam mit dem Arbeiter Venus Hargreaves gruben sie "Barkham Manor" kräftig um - auf der Suche nach den Knöchelchen, die ihnen Dawson angekündigt hatte.
Dem Geheimnis auf der Spur:Der Piltdown-Mensch
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Im Jahr 1912 entdeckte ein englischer Hobbyforscher Fragmente eines Urmenschen. Der Fund war eine wissenschaftliche Sensation - doch 1953 wurde der vermeintliche "Ur-Brite" als Fälschung entlarvt.
Von Josef Schnelle