Zweite Liga:Skandal überschattet Auer Erfolg

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Ein trauriger Zwischenfall in Aue drängte den Fußball am Freitagabend in den Hintergrund: Petrik Sander, Trainer der Gäste aus Cottbus, wurde kurz vor Ende der Partie von einem Feuerwerkskörper getroffen. Nun droht Aue der Punktabzug.

Der Auftakt des 27. Spieltags ist von einem skandalösen Zwischenfall überschattet worden. Kurz vor Ende des Ostderbys von Erzgebirge Aue gegen Energie Cottbus (2:0) wurde der Cottbuser Trainer Petrik Sander von einem offenbar von außerhalb des Stadions abgeschossenen Feuerwerkskörper getroffen, Energie-Präsident Dieter Krein kündigte unmittelbar nach dem Schlusspfiff einen Protest seines Klubs an.

Aues Klub-Chef Uwe Leonhardt erhob dagegen Vorwürfe gegen Cottbus: "Die Szene drei Minuten vor dem Ende sah aus wie inszeniert. Die Knallkörper kamen von außen, und der Coach ging spektakulär zu Boden." Aues Mannschaftsarzt Gunter Leichsenring untersuchte Sander sofort nach Spielschluss und konnte angeblich keinerlei Verletzungen feststellen.

Dennoch droht Aue die drei gewonnenen Punkte zu verlieren, nachdem die Erzgebirgler sportlich wie auch Uefa-Cup-Teilnehmer Alemannia Aachen ihre Ambitionen auf den Aufstieg eindrucksvoll unterstrichen hatten. Aachen feierte dank seines überragenden Kapitäns Erik Meijer beim 5:1 (4:0) gegen Rot-Weiß Erfurt den dritten Sieg in Serie. Beide Teams rückten mit 43 Punkten vorübergehend bis auf einen Punkt an den Tabellendritten 1860 München heran. Für die beiden unterlegenen Ost-Klubs bedeuteten die Niederlagen dagegen herbe Rückschläge im Abstiegskampf.

Dort wittert unterdessen Rot-Weiß Essen wieder Morgenluft. Die Mannschaft von Trainer Jürgen Gelsdorf besiegte Dynamo Dresden 2:1 (2:0) und verließ zumindest bis Sonntag die Abstiegsränge. Damit beendete RWE auch die Siegesserie von Dresden, das zuletzt vier Spiele in Folge gewonnen und sich so etwas Luft im Kampf um den Klassenerhalt verschaffen hatte.

Überragender Mann der ersten Halbzeit in Aachen war der Niederländer Meijer, der drei Treffer selbst erzielte (2., 36., 44.) und das zwischenzeitliche 3:0 von Daniel Gomez (40.) mustergültig vorbereitete. Den Aachener Schlusspunkt setzte Cristian Fiel in der 47. Minute, RWE kam in der Nachspielzeit noch zum Ehrentreffer durch Andreas Richter.

Erfurt spielt bereits ab der 32. Minute in Unterzahl, nachdem Stephan Keller wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte gesehen hatte. Da ein Block wegen der Angst vor Erfurter Hooligans frei bleiben musste, war der Tivoli mit 20.962 Zuschauern ausverkauft.

Dresden zu passiv

Auch Aue machte seinen Erfolg durch Treffer von Skerdilaid Curri (15.) und dem Ex-Cottbuser Sebastian Helbig (19.) bereits frühzeitig klar. Beide Tore vor 15.000 Zuschauern im ausverkauften Erzgebirgsstadion resultierten aus Fehlern der Gäste, die leidenschaftslos agierten.

Auch Essen erzielte vor 18.650 Zuschauer im Georg-Melches-Stadion seine Treffer schon vor der Pause. Radoslav Kaluzny (35.) und Bjarne Goldbaek (43.) trafen für die Gastgeber, die zuletzt nur einen Sieg aus fünf Spielen geholt hatten. Für Dynamo verkürzte Dexter Langen (88.). Die Essener überzeugten vor allem mit unbändigem Kampfgeist, während die Dresdner insgesamt zu passiv waren.

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