Zweite Liga:Nürnberger Debakel

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Während Fürth und Würzburg Siege feiern, steckt der Club bereits in einer ersten Krise: Gegen Braunschweig setzt es ein seltsam planlos wirkendes 1:6.

Mit recht unterschiedlichen Gefühlen gehen die fränkischen Fußball-Zweitligisten in die Länderspielpause. Während die SpVgg Greuther Fürth nach dem 3:2-Heimsieg gegen Erzgebirge Aue mit sechs Zählern in der Spitzengruppe steht und die Aufsteiger von den Würzburger Kickers beim 2:1 in Heidenheim ihren ersten Sieg feierten, herrscht beim Vorjahres-Dritten 1. FC Nürnberg nach dem 1:6 bei Eintracht Braunschweig bereits Krisenstimmung.

Der Fürther Last-Minute-Sieg war auch für Trainer Stefan Ruthenbeck ein Novum. Seine Mannschaft habe sich nach der verspielten Führung "wachgerüttelt, das ist neu", lobte der 44-Jährige. Nach der komfortablen Führung durch Sebastian Freis (39.) und Serdar Dursun (47.) hatten die Auer durch Mario Kvesic (62.) den Anschluss geschafft. Verteidiger Marcel Franke (78.) war dann vor 8705 Zuschauern per Eigentor erst der Unglücksrabe, wenige Sekunden vor dem Abpfiff bescherte Franke (90.+4) den Franken per Kopfball aber doch noch den Dreier. Auch Würzburg siegte auf den letzten Drücker: Rico Benatelli erzielte für die Mannschaft von Trainer Bernd Hollerbach eine Minute vor Ablauf der regulären Spielzeit den erlösenden Treffer zum 2:1 (1:0) beim 1. FC Heidenheim. Patrick Weihrauch (17.) hatte die Kickers in Führung gebracht, Marc Schnatterer (60.) glich aus. "Die Mannschaft hat Moral und Charakter gezeigt", meinte Hollerbach. "Am Ende war das Spiel auf Messers Schneide."

Bitter hingegen wurde für die Nürnberger der Ausflug nach Braunschweig. Nach gutem Beginn und der Führung durch Guido Burgstaller mussten sie vor der Pause den Ausgleich durch Dominick Kumbela (43.) und das 1:2 durch Saulo Decarli (45.+2) hinnehmen. In der zweiten Hälfte ging der Club aufgrund einer desolaten Defensive dann unter und wehrte sich gegen Ende kaum noch. "Wir müssen wieder mit mehr Leidenschaft spielen", klagte FCN-Trainer Alois Schwartz. "Die letzten 30 Minuten waren so, dass der Ton schon rauer werden müsste. Es ist bitter, wenn man in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft war und dann so verliert."

© SZ vom 29.08.2016 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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