Zweite Liga:Heldt zu Hannover 96

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Energisch an der Seitenlinie: KSC-Trainer Mirko Slomka. (Foto: Uli Deck/dpa)

Überraschender Managerwechsel nach der schwachen Vorstellung beim 0:2 in Karlsruhe: Martin Bader und sein Sportleiter Christian Möckel verlassen Hannover, der frühere Schalker Horst Heldt kommt.

Von Christoph Ruf, Karlsruhe

Es war ein Treffen alter Bekannter, das mit Zeitverzögerung einen erstaunlichen Nachrichtenwert entwickelte. Sportlich war es am Samstag für den Mann, der aus Hannover kommt, erst der zweite Sieg im Dienste seines neuen Arbeitgebers, des Karlsruher SC. Die Elf von Mirko Slomka gewann das Zweitliga-Duell ungefährdet 2:0 gegen die 96er, bei denen er von 2010 bis 2013 auf der Trainerbank gesessen hatte. In seiner Heimatstadt gilt Slomka auch weiterhin als Bestandteil der Meet-and-greet-Gesellschaft, zu der ehemalige Kanzler, aktuelle Besitzer von Drogerie- und Supermarktketten, Schauspielerinnen sowie Scorpions-Bandmitglieder zählen. In Ermangelung attraktiver Angebote aus der ersten Liga arbeitet Slomka seit Januar jedoch für den KSC - mit turbulenten Folgen für seinen Heimatklub. Was dann am Sonntagabend verkündet wurde, war eine Überraschung. Über die Ablösung von Trainer Daniel Stendel war spekuliert worden, statt seiner aber geht das Management, verlassen Sport-Geschäftsführer Martin Bader und Sportleiter Christian Möckel per sofort den Verein. Der Zweitligadritte gab zudem bekannt, dass Horst Heldt ab sofort Baders und Möckels Aufgaben übernimmt. Auf einer Pressekonferenz an diesem Montag um 15 Uhr wollen der Aufsichtsratsvorsitzende und Alt-Kanzler Gerhard Schröder sowie Präsident Martin Kind den neuen Regisseur von Hannover 96 präsentieren. Heldt ist durch lange Amtszeiten beim VfB Stuttgart (Titelgewinn 2007) und bei Schalke 04 in der Zunft bestens bekannt und vernetzt. Die Zukunft von Trainer Stendel blieb zunächst offen. Der hatte nach der Darbietung seiner Elf erkennbar mitgenommen erklärt: "Ich bin schwer enttäuscht von dem, was wir hier gezeigt haben." Fast hatte man dabei allerdings den Eindruck, dass einige aus dem Umfeld der Niedersachsen gar nicht mehr so richtig zuhörten, als der real existierende 96-Trainer nach Worten rang. Dass André Breitenreiter (vormals Paderborn und Schalke 04) im Moment viel Zeit hat, wurde dafür mehrmals bedeutungsschwanger souffliert. Trotzdem dürfte diese Personalie nun kaum noch Chancen haben - Heldt hatte Breitenreiter einst zu Schalke geholt, beide kamen dort aber nicht so gut miteinander klar.

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