Zweite Liga:Im 120-Sekunden-Schlaf

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Umstrittenes Anschlusstor: Aues Innenverteidiger Malcolm Cacutalua und Torwart Kenneth Kronholm im Luftkampf. (Foto: S.Sonntag/imago)

In der Hinrunde war Holstein Kiel noch das beste Team der Liga - in der Rückrunde hat der Aufsteiger noch keine Partie gewonnen. Gegen Aue spielt die Mannschaft Unentschieden, obwohl sie zunächst zwei Tore Vorsprung hat.

Herbstmeister Holstein Kiel bleibt in der Rückrunde der zweiten Fußball-Bundesliga weiterhin sieglos. Der Aufsteiger kam am Samstagmittag gegen den FC Erzgebirge Aue über ein 2:2 (2:2)-Unentschieden nicht hinaus und wartet nun schon seit dem 5. November 2017 in mittlerweile zehn Partien auf einen vollen Erfolg. "Das ist richtig bitter und fühlt sich an wie eine Niederlage, wenn du 2:0 führst und das Spiel sicher in der Hand hast. Wir sind enttäuscht", sagte Kapitän Rafael Czichos.

Marvin Ducksch (12. Minute) und Dominick Drexler (25.) erzielten vor 9702 Zuschauern im Holstein-Stadion die Tore für das Team von Trainer Markus Anfang, das Tabellen-Dritter bleibt. Malcolm Cacutalua (37., 38.) traf für die abstiegsgefährdeten Auer, die in diesem Jahr auch noch nicht gewonnen haben.

Vor erneut prächtiger Kulisse erwischten die Hausherren einen Start nach Maß. Rechtsverteidiger Sebastian Heidinger, der den gesperrten Patrick Herrmann vertrat, passte auf Dominick Drexler. Dessen präzise Hereingabe verwertete Ducksch unhaltbar für Aues Keeper Martin Männel aus knapp zehn Metern ins untere rechte Eck. Für den Mittelstürmer war dies bereits der zwölfte Saisontreffer. Knapp zehn Minuten später bedankte sich Ducksch für die Torvorlage seines Regisseurs und legte eine Ecke präzise auf. Czichos verlängerte, und der 27-Jährige hatte keine Mühe, aus Nahdistanz zu vollenden. Drexler hat nunmehr auch schon zehn Tore auf seinem Konto.

Knappe 120 Sekunden Schlafmützigkeit brachten die Störche jedoch noch vor der Pause um den Lohn ihrer Bemühungen. Innenverteidiger Cacutalua brachte die bis dahin weitestgehend chancenlosen Gäste mit zwei Treffern wieder ins Spiel zurück. Beim Anschlusstreffer hatte Cacutalua allerdings Kiels Torhüter Kenneth Kronholm an der Grenze des Erlaubten im Fünf-Meter-Raum attackiert.

Der doppelte Rückschlag schockte die angesichts der Negativserie ohnehin schon verunsicherten Holsteiner offensichtlich. Von der Souveränität der ersten halben Stunde war nichts mehr zu sehen. Aue erzwang Gleichwertigkeit und gute Chancen. Die hatten auch die Gastgeber. Ducksch traf mit einem Freistoß in der 68. Minute nur die Oberkante der Latte. Der eingewechselte Max Besuschkow - in der Winterpause von Eintracht Frankfurt ausgeliehen - fand bei seinem Einstand in Kieler Diensten in der 85. Minute mit einem Distanzschuss in Männel seinen Meister.

© SZ vom 18.02.2018 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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