Zweite Liga:Ein ganzes Ding

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Der VfB Stuttgart realisiert nach dem 3:1 gegen Union Berlin: Die sofortige Rückkehr in die Bundesliga könnte klappen - und sich als Segen erweisen.

Von Christof Kneer, Stuttgart

Er kam später in keiner Einzelbewertung vor, ungerechterweise, wie man sagen muss, denn auch der Mann an der Anzeigentafel hatte ein exzellentes Spiel gemacht. Nicht nur, dass er die von 60 000 Zuschauern heftig herbeigewünschten Tore an seine Wand warf, jene der VfB-Profis Alexandru Maxim (29.), Simon Terodde (33.) und Daniel Ginczek (68.) - ihm gelang auch noch eine Aktion, für die er selbst einen Assistpunkt verdient gehabt hätte. Auf seiner Tafel sendete er kurz vor Schluss auch dies: "Save the date: 1. Juni, 18.30h ausserordentliche Mitgliederversammlung" - wer so viel Gespür für die Seele eines Vereins beweist, dem wird bestimmt auch der Rechtschreibfehler bei "außerordentlich" verziehen. Am 1. Juni will sich der VfB Stuttgart eine neue Vereinsstruktur geben, er möchte seine Fußballabteilung aus dem Gesamtverein ausgliedern und für 41,5 Millionen 11,75 Prozent der Anteile an den auf der anderen Straßenseite wohnenden Nachbarn Mercedes herausgeben. Dafür braucht der Klub von seinen Mitgliedern allerdings sehr ambitionierte 75 Prozent Ja-Stimmen, und um mit "Ja" zu stimmen, brauchen wiederum die Mitglieder etwas, was ihnen ihr Lieblingsverein in den vergangenen Jahren konsequent abgewöhnt hatte: Vertrauen in die handelnden Personen.

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