WM-Affäre:DFB will sich neu ordnen

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Die Landesfürsten und das Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes beraten über Folgen der WM-Affäre. Der Abschlussbericht der externen Prüfer soll bis zum Jahresende vorliegen - eine wichtige Rolle kommt Franz Beckenbauer zu.

Noch in diesem Jahr hofft die Interimsführung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) auf einen Abschlussbericht zur WM-Affäre. Der derzeitige DFB-Präsident Rainer Koch wollte im ZDF-Sportstudio am Samstagabend zwar kein Datum nennen, erklärte aber: "Herr Dr. Rauball hat neulich gesagt, er hofft darauf, dass bis Weihnachten alles fertig ist. Dem möchte ich mich anschließen. Wenn es dann Januar wird, müssen wir auch zufrieden sein." Schon am Dienstag wollen sich in Hannover die 21 Landesverbandschefs auf ihren Kurs für einen personellen und möglicherweise strukturellen Neuanfang im DFB einigen.

Die Untersuchungen der externen Ermittler der Frankfurter Wirtschaftskanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer würden davon abhängen, wann sich wichtige Zeugen zum Gespräch anbieten, sagte der bayerische Landesverbandschef Koch. So wird der wegen eines zwielichtigen Vertragsentwurfs mit dem früheren Fifa-Spitzenfunktionär Jack Warner in die Kritik geratene Franz Beckenbauer zu einer zweiten Befragung erwartet. "Der Abschlussbericht muss umfassend sein und auch der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden", sagte Koch.

Die Blicke bei der Aufarbeitung des Skandals um die 6,7-Millionen-Euro-Zahlung des DFB an den Weltverband Fifa richten sich auf zwei wegweisende Sitzungen in dieser Woche. "Wichtig ist, dass im deutschen Fußball die Einheit zwischen Profis und Amateuren gewahrt bleiben wird", sagte Koch vor dem Treffen der Landesfürsten und betonte: "Ich bin sehr sicher, dass wir am Ende der Versammlung eine einheitliche Position entwickelt haben werden." Damit werde man dann auf die Liga zugehen. Als favorisierter Kandidat der Basis auf die Nachfolge Niersbachs gilt der DFB-Schatzmeister Reinhard Grindel.

Am Freitag steht dann in Frankfurt eine Präsidiumssitzung beim DFB an. Dabei geht es auch darum, ob der für Anfang November 2016 in Erfurt geplante Bundestag vorgezogen wird. Koch und Grindel hatten bereits geäußert, dass der DFB bis zur EM im Sommer 2016 in Frankreich neu aufgestellt sein soll.

© SZ vom 16.11.2015 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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