Werder überrascht:Erinnerungen an 1984

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Gladbach und Bremen liefern sich beim 3:4 ein packendes Duell. Fast kommt es zu einer Neuauflage des legendären Spiels vor 31 Jahren - doch Gladbach geht die Puste aus. Es ist die dritte Niederlage binnen einer Woche.

Sieben Tore, ein packender Pokal-Fight wie vor 31 Jahren und ein deutliches Lebenszeichen von Werder Bremen: Die Hanseaten haben mit einem 4:3 (0:1) in Mönchengladbach in einem hochklassigen Spiel erfolgreich Krisenbewältigung betrieben. Die Borussia dagegen erlebte eine bittere Woche: Nach dem Scheitern in der Champions League verpasste der Bundesligafünfte auch den Sprung ins Viertelfinale des DFB-Pokals und mussten damit schon die dritte Niederlage binnen acht Tagen hinnehmen - bei 13 Gegentoren. Die zuvor in vier Pflichtspielen sieglosen Norddeutschen hingegen zogen erstmals nach sechs Jahren wieder in die Runde der letzten acht Teams ein.

Vor 53 106 Zuschauern im Borussia-Park schoss das Sturm-Duo Claudio Pizarro (75.) und Anthony Ujah (78.) in der Schlussphase den Sieg heraus. Zuvor hatten Janek Sternberg (52.) und Jannik Vestergaard (58.) die ersten beiden Bremer Treffer erzielt, die Gladbacher Tore markierten Lars Stindl (32.) und zweimal Branimir Hrgota (73. und 90.+3).

Gladbacher Verletzungsmisere: Jantschke fällt drei Monate aus

"Natürlich bin ich stolz. Das war auch finanziell ein wichtiger Sieg für den Verein. Jetzt hoffe ich in der nächsten Runde auf ein Heimspiel. Wir fahren nun mit einem guten Gefühl nach Frankfurt", sagte Manager Thomas Eichin, einst selbst in Gladbach aktiv. Trainer Viktor Skripnik ergänzte: "Wir sind natürlich überglücklich, so eine gute Mannschaft zu schlagen. Und dann noch auswärts mit vier Toren, das ist Wahnsinn für uns. Die Mannschaft hat an sich geglaubt und in der zweiten Halbzeit sehr gut und effektiv gespielt. Solche Spiele bringen uns weiter." Gladbachs Trainer André Schubert dagegen sagte: "Wir sind enttäuscht, dass wir es nicht geschafft haben. Bei zwei, drei Gegentoren haben wir Fehler gemacht, die wir so nicht machen dürfen. Insgesamt war das zu wild nach vorne, wir waren nicht ruhig genug. Trotzdem haben die Jungs Moral bewiesen und bis zur letzten Sekunde gekämpft."

Erstmals seit 1984 - damals hatte es ein denkwürdiges 5:4 der Gladbacher auf dem Bökelberg gegeben - trafen beide Klubs im DFB-Pokal wieder aufeinander. Und auch diesmal war es ein packendes Duell auf Augenhöhe. Der Tabellen-14. Werder präsentierte sich keineswegs wie ein Abstiegskandidat. Die Borussia dagegen wirkte ausgepowert. Sieben Spieler fehlten der Mannschaft von Trainer André Schubert. Dabei ist mit Tony Jantschke, der beim 0:5 in Leverkusen als dritter Gladbacher Spieler in dieser Saison einen Kreuzbandriss erlitten hatte, auf längere Zeit nicht zu rechnen. Der Verteidiger wurde bereits operiert, er fällt drei Monate aus.

© SZ vom 16.12.2015 / dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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