Der SV Werder Bremen hat dank Dreifach-Torschütze Claudio Pizarro dem schwächelnden Champions-League-Aspiranten Bayer Leverkusen schwer zugesetzt und mit dem höchsten Saisonsieg die Abstiegsränge verlassen. Auch im zweiten Spiel ohne den in der Fußball-Bundesliga gesperrten Trainer Roger Schmidt an der Seitenlinie verließ die personell arg gebeutelte Werkself den Platz als Verlierer. "Ich denke, das war schon Totalversagen", gab Bayers Weltmeister Christoph Kramer zu: "Es hat an allem gefehlt." Leverkusen rutschte auf Rang sieben ab.
Werder-Coach Viktor Skripnik konnte dagegen nach dem 4:1 (1:0) in der BayArena erstmal durchatmen. Die Tore von Fin Bartels in der fünften Minute und Torjäger Claudio Pizarro (55., 65./Foulelfmeter, 83.) bescherten Werder am Mittwoch den ersten Erfolg nach fünf sieglosen Liga-Spielen. Der einzige Bayer-Treffer war ein Eigentor von Papy Mison Djilobodji (69.).
Von Beginn an diktierten die Gäste aus Bremen das Geschehen. SV-Kapitän Clemens Fritz ordnete bei seiner Rückkehr nach Verletzungspause der Mittelfeld. Der ebenfalls neu ins Team gerückte ehemalige Leverkusener Levin Öztunali sorgte offensiv für Gefahr. Und vorne traf Bartels. Nach einer Freistoß-Hereingabe durch Zlatko Junuzovic von der rechten Seite prallte der Ball vom Körper des aufgerückten Djilobodji vor dessen Füße. Bei dem wuchtigen Schuss aus rund zehn Metern war Bayer-Keeper Bernd Leno machtlos.
Die zweite Halbzeit gehörte Pizarro. Zunächst nutzte er einen Fehler von Hilbert und ließ Weltmeister Kramer stehen. Den Elfmeter, verursacht durch Wendells Foul an Junuzovic, ließ sich der 37 Jahre alte Peruaner erst recht nicht nehmen. Nach dem Eigentor zerstörte er mit seinem 99. Ligator für Werder alle Zweifel am Gästesieg. Pizarro hält damit einen weiteren Rekord: Er ist der erfolgreichste Bremer Torschütze insgesamt (Frank Neubarth und Rudi Völler je 97). Schon vor drei Wochen hatte Werder sich im Pokal-Viertelfinale mit 3:1 in Leverkusen durchgesetzt.