Werder Bremen:Ujahs Rucksack

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Warum fällt Herr U. (in weiß) zu Boden? Weil er einen Elfmeter schinden will. Das gelang Anthony Ujah - aber den Strafstoß verschoss er. (Foto: Ulmer/Imago)

Der Bremer Stürmer verschießt einen fragwürdigen Elfmeter gegen seinen ehemaligen Klub. Doch auch die Kölner ärgern sich - über den Schiedsrichter.

Von JÖRG MARWEDEL, Bremen

Zu den Fußballirrtümern zählt, dass gefoulte Spieler keine Elfmeter schießen sollten. Die Statistik belegt, dass bei der Trefferquote kein Unterschied besteht zwischen zuvor unfair gebremsten und sonstigen Schützen. Anders war das am Samstag bei Anthony Ujah. Der Stürmer von Werder Bremen, der gegen seinen alten Klub 1. FC Köln antrat, hatte in der 38. Minute einen deutlich größeren psychologischen Rucksack zu tragen. Es ging damit los, dass er vom Kölner Verteidiger Dominique Heintz wohl gar nicht unfair gebremst wurde, weshalb ihn womöglich ein schlechtes Gewissen wegen des Pfiffes zu seinen Gunsten plagte. Er soll seinem früheren Kölner Kollege Dominic Maroh sofort gestanden haben, es sei kein Elfmeter gewesen. Deshalb habe Maroh von Schiedsrichter Guido Winkmann gefordert, den Gefallenen direkt zu befragen. Zudem musste Ujah vor der Kurve der FC-Fans schießen. Die hatten ihn einst sehr verehrt, bevor er im Sommer nach Bremen wechselte. Nun ist er ihr Buhmann.

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