Vor Champions League-Kick gegen Liverpool:Juve-Hooligans randalieren in Turin

Keine 24 Stunden nach dem Skandalspiel in Mailand haben fanatische italienische Fußball-Fans auch vor dem Viertelfinal-Rückspiel in der Champions League zwischen Juventus Turin und dem FC Liverpool randaliert. Ministerpräsident Berlusconi drohte mit "drastischen Maßnahmen".

Vor dem Stadion Delle Alpi kam es zu Zusammenstößen zwischen etwa 50 "Ultras" und rund 100 Polizisten einer Spezialeinheit, die von den Chaoten mit Gegenständen beworfen wurden. Ein Auto ging in Flammen auf. Bereits am Dienstag waren im Stadtzentrum von Turin sechs italienische Hooligans festgenommen worden.

Szene in Turin: Polizist nimmt Randalierer in den Schitzkasten (Foto: Foto: Reuters)

Aus Angst vor Ausschreitungen zum 20-jährigen Jubiläum der Tragödie von Brüssel, als vor dem Europacupfinale zwischen den beiden Teams im Brüsseler Heysel-Stadion 39 Menschen starben, hat die Polizei etwa 1.000 Beamte zusammengezogen. Insgesamt 2.500 Fans waren aus Liverpool nach Turin gekommen.

Am Dienstagabend hatten Krawallmacher beim Lokalderby zwischen Inter und AC Mailand einen Spielabbruch provoziert. Die Randalierer hatten Leuchtkugeln, Flaschen und andere Gegenstände aufs Spielfeld geworfen. Schiedsrichter Markus Merk (Kaiserslautern) schickte die Mannschaften nach 75 Minuten in die Kabinen.

Inzwischen drohte Ministerpräsident Silvio Berlusconi mit entschiedenen Gegenmaßnahmen. Neuerliche Gewalttaten müssten "mit allen Mitteln verhindert" werden, teilte das Büro des Regierungschefs mit. Vorrang habe die Prävention, wenn nötig würden die Behörden aber auch "drastischere Maßnahmen ergreifen".

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