VfL Wolfsburg:Pander erklärt Rücktritt

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Nun also doch: Nach den peinlichen Vorkommnissen im DFB-Pokal um den trotz einer Sperre eingesetzten Marian Hristov hat der Manager seinen Posten zur Verfügung gestellt. Auch Spielmacher d'Alessandro scheint vor dem Absprung zu stehen.

Das peinliche Ausscheiden aus dem DFB-Pokal hat beim Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg personelle Konsequenzen nach sich gezogen: Manager Peter Pander trat am Dienstag von seinem Amt zurück und übernahm die Verantwortung für die Pleite gegen die Amateure des 1. FC Köln. Die "Wölfe" hatten das Spiel bei den Amateuren am Sonntag mit 3:0 gewonnen. Ihnen wurde der Sieg aber am "grünen Tisch" aberkannt, weil der gesperrte Profi Marian Hristov aufgelaufen war.

Nimmt alle Schuld auf sich: Peter Pander (Foto: Foto: AP)

"Nach all den Jahren des gemeinsamen Aufbaus schmerzt natürlich eine so schwerwiegende Entscheidung. Ich möchte jedoch dem Verein nach dem Vorgang vom Wochenende einen Neuanfang ohne eine solche Belastung ermöglichen", sagte der Manager in einer am Abend verbreiteten Pressemitteilung des Vereins. Die Aufgaben von Pander wird bis auf weiteres Geschäftsführer Klaus Fuchs übernehmen. Schon vor Panders Rücktritt war spekuliert worden, dass der ehemalige Manager von Bayer Leverkusen, Reiner Calmund, nach Wolfsburg wechseln könne. Dies wurde allerdings vom VfL dementiert.

"Einfach nur peinlich"

Trainer Erik Gerets bedauerte den Rücktritt Panders und kritisierte die Vereinsführung. "Ich finde es schrecklich, dass der Mann jetzt der Sündenbock sein soll", sagte Gerets dem Tagesspiegel. "Was im Verein passiert, ist einfach nur peinlich. Die Angriffe allein gegen den Manager waren unfair." Er machte "Kommunikations- und Organisationsprobleme" dafür verantwortlich, dass Wolfsburg der Sieg im DFB-Pokal aberkannt worden ist.

Noch am Dienstagmittag hatte Pander keinen Grund gesehen, vom Amt zurückzutreten, und auch Hristov in die Verantwortung genommen. "Das hätte eigentlich auch der Spieler wissen müssen", meinte Pander über den Vorfall. Der VfL-Manager wehrte sich auch gegen den Vorwurf von Ex-Fußballchef Wolfgang Heitmann, dass der VfL ein Führungsproblem habe: "Wir sind professionell gut aufgestellt und werden in Ruhe weiterarbeiten."

Der VfL Wolfsburg entwickelte sich unter Pander von einer Drittliga-Mannschaft zum Bundesligisten. Der Manager trug nicht nur Verantwortung für das jüngste Ausscheiden aus dem Pokal-Wettbewerb, sondern war auch an Erfolgen wie dem Pokalfinal-Einzug 1995 und der UEFA-Cup-Teilnahme 1999 beteiligt. Auch der Bau der Volkswagen Arena fiel in die Amtszeit von Pander, der mit den "Wölfen" 1997 den Aufstieg in die Eliteliga feierte.

Aufsichtsratsvorsitzender Lothar Sander, mit dem sich der Manager am Nachmittag zu einem Gespräch über seine Zukunft getroffen hatte, entsprach dem Wunsch Panders und entband ihn von dessen Aufgaben. "Peter Pander hat sich große Verdienste um den VfL Wolfsburg erworben", erklärte Sander trotz der jüngsten Panne.

Zu allem Überfluss muss der VfL Wolfsburg nach dem Rücktritt seines Managers offenbar den nächsten Rückschlag hinnehmen. Laut übereinstimmenden Berichten der führenden spanischen Sportzeitungen AS und Marca steht Spielmacher Andres D'Alessandro kurz vor einem Wechsel in die Primera Division zu Deportivo La Coruna.

Während eine Einigung mit den Wolfsburgern noch aussteht, soll sich der Argentinier mit Deportivo bereits auf einen Vertrag verständigt haben. Nachdem sich La Coruna am Dienstagabend mit einem 3:0-Heimsieg über den irischen Klub FC Shelbourne für die Gruppenphase der Champions League qualifiziert hat, verfügen die Spanier nun offenbar über die nötigen finanziellen Mittel für den Transfer.

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