VfB Stuttgart:Horst Heldt wird Sportdirektor

Lesezeit: 2 min

Der frühere Nationalspieler Horst Heldt ist beim Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart künftig für das Scouting verantwortlich.

Giovanni Trapattoni hat es von langer Hand geplant. "Ich habe schon im Sommer mit ihm darüber gesprochen, jetzt ist es eingetreten", sagte der Star-Trainer von Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart zur Berufung von Horst Heldt zum neuen Team-Manager der Schwaben. Mit dieser Personalentscheidung sorgte der VfB beim Trainingsauftakt am Dienstag für eine Überraschung. Der ursprünglich noch bis zum Saisonende als Profi unter Vertrag stehende Heldt löst Herbert Briem ab, der in seine angestammte Position im Scouting-Team des VfB zurückkehren wird.

Tauscht Trikot gegen Anzug: Horst Heldt. (Foto: Foto: dpa)

"Das ist eine riesige Herausforderung für mich. Ich habe die Chance, mich in diesem Bereich zu etablieren. Ich bin auf dieser Position gut aufgehoben. Ich war 16 Jahre Profi, ich kenne mich aus", erklärte Heldt bei seiner Vorstellung. Als erste Amtshandlung in seinem neuen Job wird der 36-Jährige mit dem Team am Mittwoch ins Trainingslager nach Dubai reisen. Dort will er vor allem das Gespräch mit den ehemaligen Mitspielern suchen, die den Klub verlassen sollen: "Die müssen wissen, was abläuft."

Die Fußballschuhe wird Heldt, der zwei Länderspiele bestritt, im Emirat allerdings nicht mehr schnüren. Daran müssen sich auch seine früheren Teamkollegen erst einmal gewöhnen. "Ich freue mich für Horst, der schon lange darauf gewartet hat. Am Anfang ist es sicher ein bisschen komisch, ihn jetzt als Sportdirektor zu sehen. Aber ich denke, es wird keine Schwierigkeiten geben", meinte Nationaltorwart Timo Hildebrand.

Auch Trapattoni weiß um die Problematik, die der Wechsel vom Rasen ins Büro mit sich bringt. "Die Spieler müssen wissen, dass Horst jetzt eine andere Funktion hat", sagte der "Maestro". Heldt ist allerdings sicher, dass er sich schnell einarbeiten wird: "Es ist kein Problem, Distanz aufzubauen. Den Spielern ist bewusst, dass nun eine neue Konstellation herrscht."

Vorschusslorbeeren für Heldt, der einen unbefristeten Vertrag erhielt, gab es bereits von allen Seiten. "Er hat schon im Mannschaftsrat seine Kompetenz bewiesen. Der Verein kann sich auf ihn verlassen", erklärte Präsident Erwin Staudt. "Er ist ein großer Fachmann, der von der Mannschaft respektiert wird. Er weiß viel über den Fußball und kennt den Verein gut", meinte Trapattoni.

Im Gegensatz zu Heldt muss sich sein Vorgänger bei seiner Rückkehr an den alten Arbeitsplatz nicht neu orientieren. Briem, der seit Sommer 2004 das Amt des Sportdirektors inne hatte, wurde in den vergangenen Monaten immer wieder von verschiedenen Seiten als nicht kompetent genug für den Posten kritisiert. Unter anderem bezeichnete ihn der frühere Stuttgarter und Ex-Nationalspieler Fredi Bobic als "Fehlbesetzung".

Briem selbst war nicht immer glücklich mit seinem Job und ist deshalb über die Versetzung ins zweite Glied nicht traurig: "Es fällt ein großer Druck von mir ab. Der Bereich, der mir Spaß macht, ist in den letzten eineinhalb Jahren zu kurz gekommen. Im Scouting kann ich mich verwirklichen."

Seine Profilaufbahn begann Heldt beim 1.FC Köln. Anschließend wechselte er für 4 Jahre zu 1860 München, ehe er 1999 bei Eintracht Frankfurt anheuerte. Nach einer Zwischenstation bei Sturm Graz kam er 2003 zum VfB Stuttgart, wo er vor allem im offensiven Mittelfeld eingesetzt wurde. Mit über 350 Bundesligaspielen zählte Ex-Nationalspieler Heldt zu den erfahrensten Spielern des VfB.

© sueddeutsche.de, sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: