Trauerfall:Wieder früherer DDR-Sportler tot

Volker Heinrich erlag einem multiplen Krebsleiden.

Volker Heinrich, zu DDR-Zeiten eines der größten Leichtathletik-Talente, ist tot. Der Berliner, der viele internationale Junioren-Wettkämpfe gewann, starb laut Doping-Opfer-Hilfeverein (DOH) am 5. Mai in Ilmenau an einem multiplen Krebsleiden. Seit seiner Gründung 1999 verzeichnete der DOH unter seinen Mitgliedern mehr als 20 Todesopfer. Eines der letzten vor Heinrich war Gewichtheber-Olympiasieger Gerd Bonk. Heinrich wurde 1956 in Ost-Berlin geboren und kam als Mittel- und Langstreckenläufer zum TSC Berlin. Mit 16 wurde er ins Zwangsdoping-System der DDR eingebunden. Im Oktober 1974 unternahm der 18-Jährige einen Fluchtversuch, wurde aber gefasst. Zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt, wurde er nach 19 Monaten Haft freigekauft. Heinrich zog nach West-Berlin. 1997 erkrankte er an einem Lebertumor. Zuletzt lag er auf einer Palliativstation in Ilmenau.

© SZ vom 18.05.2015 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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