Die gefährlichste Sache an Fitness-Studios sind die überdimensionalen Spiegel an der Wand. Nach einer harten Übung darf man sich selbst bewundern, die Muskeln spielen lassen, den anderen den starken Bizeps vorführen - und dann übermütig zum nächsten Gerät schreiten.
Nun sieht Uli Hoeneß nicht gerade aus, als würde er jeden Tag in der Muckibude stehen und an der Definition seiner Oberarme arbeiten. Seine Muskeln ließ der Bayern-Manager in den vergangenen Tagen dennoch spielen. Und das rieb er der Konkurrenz auch gerne unter die Nase.
Am Rande des Trainingslagers in Dubai gab er zu, Jan Schlaudraff auch deshalb verpflichtet zu haben, um den Ligakonkurrenten aus Bremen ein wenig zu ärgern. Ein Transfers fürs eigene Ego also, und auch einer, um den Kollegen mal zu zeigen, wie stark man doch sein kann.
Kaum ist dieser Transfer abgeschlossen, schreitet Hoeneß zur nächsten Übung: "Wenn Klose will und Ja zu Bayern sagt, werden wir sofort aktiv. Sofort!" Der Stürmer soll also nicht erst nach Vertragsende im Sommer 2008 an die Isar wechseln, sondern schon nach dieser Saison.
Dass diese Aussagen Klaus Allofs nicht gefallen, liegt auf der Hand. Der Werder-Manager kontert den Vorstoß von Hoeneß: "Klose zu den Bayern? Das kommt nicht in Frage!" Angeblich gibt es sogar eine Vereinbarung zwischen Werder und Klose: Er darf im Sommer zu jedem Verein wechseln - nur nicht zum FC Bayern.
Allofs geht sogar noch weiter: Es gibt das Gerücht, dass Bremen Claudio Pizarro zurück holen möchte. Dessen Vater bestätigte, dass dem Stürmer ein Angebot aus Bremen vorliegen soll.
Hoeneß und Allofs: Die beiden Manager wirken derzeit wie zwei Kraftprotze im Fitness-Studio, die sich gegenseitig beweisen wollen, wer denn nun mehr Gewichte stemmen kann. Dabei sollten beide aufpassen, dass sie sich am Ende nicht überheben.