Transfer:Willkommen in Kobe

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Umzug vom FC Barcelona zu Vissel Kobe: Andres Iniesta, Spielmacher. (Foto: Eugene Hoshiko/AP)

Andres Iniesta ist jetzt in Japan Teamkollege von Podolski. Auf Glamour verzichtete das iberische Fußball-Idol bei seiner Inthronisierung am Donnerstag allerdings komplett.

Lukas Podolski konnte es kaum erwarten. Andres Iniesta hatte gerade seinen hoch dotierten Vertrag unterzeichnet, die Vorstellung des Fußballprofis vor einem Millionen-Publikum war noch in vollem Gange, da verneigte sich der einstige deutsche Nationalspieler vor seinem neuen Teamkollegen bei Vissel Kobe. "Herzlich willkommen", twitterte Podolski und garnierte seine Botschaft mit einem Bild gefalteter Hände. Iniesta, Welt- und zweimaliger Europameister mit Spanien sowie viermaliger Champions-League-Gewinner mit dem FC Barcelona, bringt neuen Glanz in die japanische J-League.

Auf Glamour verzichtete das iberische Fußballidol bei seiner Inthronisierung am Donnerstag allerdings komplett. "Hallo, ich bin Iniesta", stellte sich der hoch dekorierte Mittelfeldspieler - beige Hose, helles T-Shirt, dunkles Jacket, Turnschuhe - höflich, fast ein wenig schüchtern bei der Pressekonferenz vor und winkte verlegen ins Publikum. Er bedankte sich artig für das Interesse anderer Klubs, setzte dann seine Unterschrift aber unter den mit kolportierten 25 Millionen Euro Jahresgehalt dotierten Vertrag in Kobe.

"Das ist ein besonderer Tag für mich, der Wechsel eine wichtige Herausforderung in meiner Karriere", sagte der 34-Jährige. Nur vier Tage nach seinem emotionalen Abschied aus Barcelona, wo er 22 Jahre lang gespielt hatte, begann für den Mittelfeldspieler ein neues Kapitel. Iniesta gilt als größte Attraktion in der expandierenden Liga seit dem legendären Brasilianer Zico in den Neunzigerjahren.

Japan sei "ein großartiges Land mit einer einmaligen Kultur", sagte Iniesta: "Der japanische Fußball verfügt über viel Talente und schlaue Spieler. Ich will helfen, damit der Klub sich weiter verbessert." Zurzeit belegt Vissel den sechsten Platz.

Podolski freut sich auf seinen prominenten Teamkollegen. "Iniesta ist ein geiler Spieler. Den wünscht man sich in jeder Mannschaft. Er kann mit dem Finger auf die Landkarte tippen und überall auf der Welt wäre er willkommen", sagte der deutsche Weltmeister dem Kölner Express.

Um die Dienste Iniestas hatten zahlreiche Klubs gebuhlt. Der Taktgeber der spanischen Nationalmannschaft hatte am Sonntag sein letztes Spiel für Barcelona bestritten. Das Bild von Iniesta, der allein im Mittelkreis des leeren Camp Nou saß, ging um die Welt. Mit Barca gewann der Spielmacher insgesamt 32 Titel, darunter neun spanische Meisterschaften.

© SZ vom 25.05.2018 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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