SV Donaustauf:König gefeuert

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Misserfolg trotz Brasilianern: Nach einer 0:3-Niederlage beim SV Etzenricht und vier Punkten aus fünf Spielen wird der 75-jährige Trainer Karsten Wettberg beim ambitionierten Mitte-Landesligisten SV Donaustauf schon wieder entlassen.

Von Markus Schäflein

Karsten Wettberg, der "König von Giesing", wollte im Alter von 75 Jahren noch König von Donaustauf werden, aber das hat nicht geklappt. Nach einer 0:3-Niederlage beim SV Etzenricht und vier Punkten aus fünf Spielen wurde er beim Fußball-Landesligisten SV Donaustauf schon wieder entlassen. Als "Katastrophe" hatte er nach der Partie gegen die Etzenrichter selbst die Leistung in der ersten Hälfte bezeichnet.

Und einiges mehr hatte sich bereits zuvor ereignet, das sich als katastrophal bezeichnen lässt. So trat beispielsweise der von Experten als Vereinsikone bezeichnete Assistenztrainer Thomas Semmelmann, der den Verein 2016 als Meister der Oberpfälzer Bezirksliga Süd in die Landesliga Mitte geführt hatte, aufgrund der Art und Weise der Zusammenarbeit mit Wettberg als Assistenztrainer zurück; das sei "keine große Sache", meinte Wettberg, pensionierter Postbeamter, der in seiner Laufbahn als Amateurtrainer mehr als 50 Meistertitel und Pokalsiege sammelte und unter anderem beim TSV 1860 München große Erfolge feierte. "Im Moment habe ich wenige Spieler im Training, da komme ich auch alleine klar."

Offenbar kam er nicht klar, jedenfalls weder mit Semmelmann noch mit seinen Spielern. Die Chemie habe nicht gestimmt, erklärte Matthias Klemens, Geschäftsführer der SV Donaustauf Fußball GmbH & Co. KG, zum Abschied. "Die Art und Weise, wie sich die Mannschaft in Etzenricht präsentierte, hat uns zu dem Entschluss bewogen, sofort zu handeln." Der Immobilienunternehmer Klemens, früherer Vorstandsvorsitzender des SSV Jahn Regensburg, will Donaustauf in die Regionalliga führen. Dabei setzte der Klub neben Brasilianern - für diese Saison kamen Arthur Mendes Da Silva und Wemerson Souza Dos Santos, während Leonardo Isidoro Martins und Mariano Borges da Silva Neto den SV Donaustauf wieder verließen - stets auf Erfahrung: In der vergangenen Saison war Klaus Augenthaler, 59, Trainer. Nun erwies sich auch Wettberg, 75, als nicht routiniert genug.

Als Nachfolger sind jetzt Erich Ribbeck, 80, und Rudi Gutendorf, 90, im Gespräch. Vorerst übernehmen das Training laut Pressemitteilung aber Andreas Vilsmaier, Mario Stieglmair und Hans Melzl.

© SZ vom 08.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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