Stimmen zum Spieltag:"Glücklich, aber nicht unverdient"

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Borussia Dortmund - 1. FC Köln

Bert van Marwijk (Borussia Dortmund): "Die Stimmung ist positiv, aber ich bin böse über das letzte Tor. Es war wichtig, dass wir diese drei Punkte geholt haben. In der ersten Halbzeit haben wir gut gespielt, hätten aber da schon das 2:0 schießen müssen. In der zweiten Hälfte hatten wir im Mittelfeld einige Ballverluste und haben nach dem Pfostenschuss für 15 Minuten die Initiative aus der Hand gegeben. Da hätten wir das Spiel verlieren können, aber wir sind wieder zurückgekommen."

Uwe Rapolder (1. FC Köln): "Knackpunkt war der Pfostenschuss von Lurling. In der zweiten Hälfte waren wir die wesentlich druckvollere Mannschaft. Was mir nicht so gut gefiel, war die Tatsache, dass Dortmund im eigenen Stadion auf Konter spielen konnte. Wenn man so früh in Rückstand gerät, dann nimmt das Spiel seinen Lauf. Wir hätten in der ersten Hälfte schneller zum Abschluss kommen müssen.

Hertha BSC Berlin - VfL Wolfsburg

Falko Götz (Hertha BSC Berlin): "Wolfsburg hat sensationelle Fußballer in seinen Reihen. Wir wussten, dass es da schwierig wird. Mir war im Spiel schnell klar, wer das erste Tor erzielt, gewinnt auch das Spiel. Wir sind sehr glücklich, dass wir Marko Pantelic verpflichtet haben. Er sucht immer sofort den Abschluss."

Holger Fach (VfL Wolfsburg): "Wir haben bis zum 1:0 hervorragend gespielt. Da sah es nicht nach einer Führung für Hertha aus. Grundsätzlich bin ich mit der Leistung meiner Mannschaft nicht unzufrieden, auch wenn sich das nach einem 0:3 komisch anhört. Da kann das Ergebnis täuschen."

1. FC Kaiserslautern - Werder Bremen

Michael Henke (1. FC Kaiserslautern): "Wir haben bitteres Lehrgeld gegen eine sehr gute Bremer Mannschaft bezahlt. Wir sind viel zu ängstlich in die Partie gegangen. Man hat gesehen, dass wir gegen absolute Klasse-Teams noch nicht so weit sind. Am meisten hat mich enttäuscht, dass wir nach dem 0:1 die Ordnung verloren haben. Das hat Werder eiskalt ausgenutzt."

Thomas Schaaf (Werder Bremen): "Natürlich bin ich sehr zufrieden - sowohl mit dem Ergebnis als auch mit unserem Auftreten. Wir haben es geschafft, uns trotz der bevorstehenden Aufgabe am Mittwoch in der Champions League gegen den FC Barcelona ganz auf diese Partie zu konzentrieren. Es hat eigentlich alles gepasst.

FSV Mainz 05 - Hamburger SV

Jürgen Klopp (FSV Mainz 05): "Es war heute ein verdienter Erfolg für den HSV. Nach einer Eckenserie hat einmal die Zuordnung nicht gestimmt und der HSV konnte gleich das 1:0 machen. Bis dahin war die Partie ausgeglichen. Aber für das, was wir uns insgesamt vorgenommen haben, war es zu wenig."

Thomas Doll (Hamburger SV): "Ich bin sehr zufrieden. Wir haben gleich in der ersten Halbzeit gut ins Spiel gefunden, obwohl wir so viele Abstellungen für die Nationalmannschaft hatten. Wir haben geduldig gespielt und den Ball sehr gut laufen lassen. Es macht Spaß, die Mannschaft wachsen zu sehen, von der Meisterschaft brauchen wir aber nicht zu sprechen."

Bayer Leverkusen - Schalke 04

Klaus Augenthaler (Bayer Leverkusen): "Das Spiel hätte auch gut und gerne 3:3 ausgehen können. Die Vorbereitung war für uns sehr schwer. Im Training fehlten uns eine Vielzahl von Nationalspielern, wir mussten auf sieben verletzte oder gesperrte Stammspieler verzichten. Meine Mannschaft hat mit Herz, Leidenschaft und Feuer dagegen gehalten und alles gezeigt, was zuletzt in Wolfsburg gefehlt hat. Was Laufbereitschaft und Einsatz betrifft: So stelle ich mir Fußball vor."

Ralf Rangnick (Schalke 04): "Bei der sehr schwülen Witterung war es ein sehr unterhaltsames Spiel für die Zuschauer mit vielen Torchancen. Wir haben es versäumt, in den ersten 20 Minuten in Führung zu gehen, danach mussten wir uns bei Frank Rost bedanken, dass es bei dem Remis geblieben ist. Insgesamt gesehen ist das Unentschieden gerecht, das Spiel hätte auch ohne weiteres 3:3 oder 4:4 enden können. In meiner Mannschaft hat mir im Mittelfeld das Umschalten auf Abwehr überhaupt nicht gefallen. Ich bin froh, dass wir jetzt nach der Unterbrechung durch Pokal- und Länderspiele wieder in einen richtigen Spielrhythmus kommen."

Borussia Mönchengladbach - MSV Duisburg

Trainer Horst Köppel (Borussia Mönchengladbach): "Das Führungstor hat uns beruhigt, dann sind wir aber nicht konsequent genug auf das 2:0 gegangen. Nach dem Ausgleich wäre es für uns sehr schwer geworden, hätte Duisburg den Elfmeter verwandelt. Nach der Pause haben wir den MSV aber im Griff gehabt. Ich denke, der Sieg war verdient."

Norbert Meier (MSV Duisburg): "Trotz des frühen Rückstands sind wir gut zurückgekommen. In der ersten Halbzeit haben wir unsere bisher beste Leistung in der Bundesliga gezeigt, auch wenn Grlic den Elfmeter verschossen hat. In der zweiten Halbzeit konnten wir uns nicht mehr richtig befreien. Wir hätten einen Punkt verdient gehabt."

1. FC Nürnberg - Bayern München

Wolfgang Wolf (FC Nürnberg): "Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie hat kämpferisch sehr gut gespielt. Wir haben nach unserer Führung allerdings viel zu früh das 1:1 bekommen. Da waren wir nicht heiß genug, die Bayern von unserem Tor wegzuhalten. Das 1:1 war auch sehr unglücklich. Aber wir können das Positive aus diesem Spiel mitnehmen, das war die richtige Antwort auf die letzten Wochen. Wir werden ohne Hektik alles dafür tun, dass wieder bessere Zeiten kommen."

Felix Magath (Bayern München): "Der Erfolg war hart erkämpft. Wir hatten zu Beginn große Schwierigkeiten. Der Club war sehr laufstark und engagiert und hat uns wenig Luft gelassen. Glücklicherweise haben wir schnell den Ausgleich erzielt, danach haben wir das Spiel besser kontrolliert und auf unsere Chance gewartet. Der Sieg war deshalb glücklich, aber nicht unverdient."

VfB Stuttgart - Arminia Bielefeld

Giovanni Trapattoni (VfB Stuttgart): "Ich habe bei diesem Spiel meine Stimme verloren, weil ich ständig meine Spieler auf ihre Positionen zurückrufen musste. Die Spieler müssen ihre Intelligenz benutzen, um keine Konter zuzulassen. Das Gegentor ist auf einen großen, individuellen und naiven Fehler zurückzuführen. Wir haben aber besser gespielt als in den bisherigen Partien."

Thomas von Heesen (Arminia Bielefeld): "Wir haben zu Beginn sehr defensiv gespielt, sind aber nach dem Rückstand volles Risiko gegangen. Nach dem Ausgleich begann das Spiel interessant zu werden."

Hannover 96 - Eintracht Frankfurt

Ewald Lienen (Hannover 96): "In der ersten Halbzeit war das Spiel ausgeglichen. Wir hatten Glück, dass wir in Führung gehen konnten. Nach der Pause wurden wir zunächst hinten reingedrängt, haben aber im richtigen Moment erhöht. Danach hatten wir vier hundertprozentige Chancen auf ein drittes Tor. Unter dem Strich war der Sieg verdient."

Friedhelm Funkel (Eintracht Frankfurt): "Wir haben weitaus besser gespielt, als in unserem letzten Auswärtsspiel bei Hertha BSC Berlin. Leider haben wir unsere Chancen nicht genutzt. Da sind wir noch unerfahren und verfügen nicht über genug Durchschlagskraft. Hannover war einfach cleverer."

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