Sprint:Es knarzt und quietscht

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Usain Bolt aus Jamaika erreicht die Rio-Norm - und seine Top-Form wohl auch pünktlich.

Von Johannes Knuth, London

War das etwa Anstrengung, die Usain Bolt plötzlich ins Gesicht geschrieben war? Tatsächlich, Bolt verzog das Gesicht. Reihte mühsam Schritt an Schritt, als er auf die Zielgerade einbog. Fast meinte man zu hören, wie es knarzte und quietschte, wie Bolt den Rost der vergangenen Wochen abschüttelte. Nach 19,89 Sekunden schob er sich ins Ziel, ordentlich für seine Verhältnisse. Für den Sieg bei der Diamond-League-Vorstellung in London reichte es auch. Aber sein Arbeitstag war doch mühsam verlaufen, das mag er gar nicht, er, der sechsmalige Olympiasieger, der sich so gerne mit Lässigkeit schmückt, neben und auf der Rennpiste. "Ich war tatsächlich ziemlich eingerostet", gestand er später, nach dem Zieleinlauf war er in die Knie gegangen, hatte den Kopf geschüttelt, seine Sternendeutergeste malte er erst ein paar Minuten später in die Londoner Nacht. "Ich bin noch nicht in Topform, aber mit der Zeit wird das schon", sagt Bolt, er fügte an: "Ist ja mein erstes Rennen über 200 Meter in dieser Saison."

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