Sport kompakt:110 Millionen für Kaká geboten

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Manchester City plant offenbar den teuersten Transfer aller Zeiten. Ferrari kritisiert die Einführung von Hybrid-Technologie. Sport kompakt

Der englische Fußball-Traditionsklub Manchester City will offenbar den Ablöse-Weltrekord brechen und sich für 110 Millionen Euro die Dienste des Brasilianers Kaká vom AC Mailand sichern. Die Citizens wollen den Ausnahmespieler mit einem Fünf-Jahresvertrag und einem Netto-Jahresgehalt von 16,5 Millionen Euro ködern. Dies berichten englische und italienische Zeitungen. Bislang gilt der Wechsel des dreimaligen französische Weltfußballers Zinedine Zidane von Juventus Turin zu Real Madrid als teuerster Transfer aller Zeiten: Madrid zahlte 2001 den Preis von 76 Millionen an Turin. Der 26-jährige Kaká, 2007 Weltfußballer des Jahres, ist noch bis 2013 an Mailand vertraglich gebunden. Am Mittwoch strahlte Sport Mediaset, das zum Medien-Imperium von Milan-Boss und Ministerpräsident Silvio Berlusconi zählt, ein Interview mit Kaká aus. Allerdings wurde nicht deutlich, wann das Gespräch geführt wurde und ob Kaká auf die City-Offerte reagiert hatte. "Ich möchte bei Milan alt und Kapitän dieser Mannschaft werden, ich habe schon einige Angebote ausgeschlagen", sagte der Südamerikaner.

Der Brasilianer Kaká könnte zum teuersten Spieler aller Zeiten werden. Manchester City ist offenbar bereit, 110 Millionen Euro an den AC Mailand zu überweisen. (Foto: Foto: AFP)

Etwas niedriger als im Falle Kakás dürfte die Ablösesumme ausfallen, sollte Weltfußballer Cristiano Ronaldo von Manchester United zu Real Madrid wechseln. Die spanische Sportzeitung As will in der Registrierung eines Markennamens ein Zeichen für einen Transfer im Sommer erkannt haben: Ronaldos Anwälte hätten bereits im November die Marke "CR9" registrieren und schützen lassen, berichtet das Blatt. Unter dem Namen "CR7", der sich aus Ronaldos Initialen und seiner Rückkennummer bei Manchester United ableitet, betreibt der Fußballer in Portugal zwei Modegeschäfte. Bei Real Madrid hätte der Offensivspieler keine Chance auf die Rückennummer sieben, weil sie an Stürmer Raul vergeben ist. Daher solle er bei einem Wechsel zu den Spaniern die Nummer neun erhalten. Der jetzigen Nummer neun, Javier Saviola, soll bereits ein Wechsel zum Saisonende nahegelegt worden sein. Angeblich hätten sich Ronaldo, der in Manchester noch bis 2012 unter Vertrag steht, und dessen Berater Jorge Mendes mit Real-Präsident Ramon Calderon bereits auf einen Wechsel verständigt. Als Ablösesumme seien 85 Millionen Euro im Gespräch, berichtete As.

Der Teamchef des Formel-1-Rennstalls Ferrari hat die Einführung des Energierückgewinnungssystems KERS in der Formel 1 kritisiert. "Das ist zum Fenster hinausgeworfenes Geld", sagte Stefano Domenicali am Mittwoch beim Medientreffen des Rennstalls im italienischen Madonna di Campiglio. Es sei der falsche Moment, in Krisenzeiten so ein kostspieliges System einzuführen. KERS erlaubt es dem Fahrer, beim Bremsen erzeugte Energie zu speichern und auf Knopfdruck abzurufen. Der Grand-Prix-Sport müsse eine für ihn bislang einmalige Periode meistern, sagte Domenicali: "Die Formel 1 wird aber gestärkt aus der Krise hervorgehen". Trotz des Sparzwangs bleibt Rekord-Weltmeister Michael Schumacher als Berater bei der Scuderia tätig.

Aus für die German Open in Berlin: Wie der Tagesspiegel berichtet, gaben die Ausrichter aus Katar das einst bedeutendste Frauen-Tennisturnier Deutschlands an den Weltverband WTA zurück. Josef Minderjahn, Präsident des Ausrichter-Vereins LTTC Rot-Weiß, bestätigte die Nachricht vom Ende: "Ich bin traurig, weil ich lange um dieses Turnier gekämpft habe." Er will nun mit dem Verband von Katar noch zu einer gütlichen Eingung kommen. Seit die Katarer das Turnier dem Deutschen Tennisbund 2004 abgekauft haben, mussten sie immer wieder Verluste bilanzieren. Dienstleister, die im vergangenen Jahr für das Turnier arbeiteten, mussten teilweise monatelang auf ihr Geld warten. Noch heute sind Rechnungen in Höhe von mehreren hunderttausend Euro offen.

Bei der Rallye Dakar hat es erneut einen schweren Unfall gegeben. Der spanische Motorradfahrer Cristobal Guerrero ist am Dienstag nach einem Sturz bei der Fahrt durch die chilenische Atacama-Wüste ins Koma gefallen und wurde in ein Krankenhaus in Copiapo gebracht. Bei der 30. Auflage der Rallye, die erstmals durch Südamerika statt wie bisher durch Afrika führt, waren zuvor Motorradfahrer Pascal Terry aus Frankreich sowei zwei Fahrer eines Transportfahrzeuges tödlich verunglückt. Im Laufe seiner Geschichte hat die Rallye Dakar 58 Menschen das Leben gekostet.

Die 11. Etappe der Rallye Dakar ist unterdessen wegen schlechten Wetters schon vor dem Start abgesagt worden. Wegen eines Schneesturms habe man die Prüfung auf dem Weg vom chilenischen Copiapo ins argentinische Fiambala gestrichen, meldete die L'Équipe unter Berufung auf die Veranstalter. In Führung liegt weiter der Spanier mit Volkswagen. Am Dienstag baute er mit seinem sechsten Tages-Sieg seine Führung auf seinen amerikanischen Markenkollegen Mark Miller aus. Der Deutsche Dirk von Zitzewitz und sein südafrikanischer Fahrer Giniel de Villiers im dritten VW liegen auf Rang drei.

Fußball-Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff und Assistenztrainer Hansi Flick haben zu Studienzwecken die USA besucht. Auf dem Programm der einwöchigen Reise standen Gespräche in Los Angeles und Phoenix mit Trainern und Managern aus dem Baseball, dem American Football und dem Eishocky. Zudem besichtigten Bierhoff und Flick Sportstätten und Trainingszentren. "Wir wollen die Organisation anderer Sportarten kennenlernen", sagte Bierhoff der Sport Bild.

Milliardär Dietmar Hopp hat seine Hilfe bei der Rettung des von der Insolvenz bedrohten Fußball-Regionalligisten Waldhof Mannheim an Bedingungen geknüpft. Der Mäzen des Mannheimer Nachbarklubs und Bundesliga-Tabellenführers 1899 Hoffenheim erklärte nach einem knapp dreistündigen Gespräch mit vier Vertretern des früheren Bundesligisten, dass er die Sanierung unterstützen wolle, wenn auch andere Gläubiger ihren Beitrag leisten würden. Außerdem wurde bei dem Treffen beschlossen, dass ein neutraler Wirtschaftsprüfer die wirtschaftlichen Verhältnisse der Mannheimer untersuchen soll. Im Anschluss an diese Prüfung will Hopp erneut mit den Waldhof-Vertretern zusammenkommen, um über ein endgültiges Sanierungskonzept zu beraten. Der Etat der Mannheimer für die laufende Saison in Höhe von drei Millionen Euro weist derzeit eine Unterdeckung in Höhe von rund 1,1 Millionen Euro aus.

Trotz 44 Punkten von Dirk Nowitzki musste Dallas am Dienstagabend in Denver eine Niederlage einstecken. Die Mavericks verloren beim Spiel in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA gegen die Denver Nuggets mit 97:99. Der 2,13 Meter große Nowitzki holte 14 Rebounds. Chauncey Billups war mit 23 Zählern bester Punktesammler für die Nuggets, gefolgt von Nené mit 20 und Dahntay Jones mit 16 Punkten.

Titelverteidiger Philipp Kohlschreiber hat beim ATP-Turnier in Auckland nach einer Zitterpartie das Viertelfinale erreicht. Der Tennisprofi aus Augsburg gewann am Mittwoch 6:4, 4:6, 7:6 (7:5) gegen den früheren Weltranglisten-Ersten Juan Carlos Ferrero aus Spanien. In der Runde der letzten Acht trifft der Davis-Cup-Spieler auf den Weltranglisten-Zwölften David Ferrer aus Spanien. Die letzten beiden Begegnungen gewann Kohlschreiber, insgesamt ist die Bilanz mit drei Siegen und drei Niederlagen ausgeglichen.

Trotz des Krieges im Gazastreifen nimmt die israelische Fußball-Liga ihren Betrieb weder auf. Am kommenden Wochenende soll erstmals nach der von zwei auf vier Wochen verlängerten Winterpause wieder gespielt werden. Partien aus unsicheren Regionen würden nach Tel Aviv verlegt, sagte der Präsident des israelischen Fußballverbands. Der Klub des deutschen Rekordnationalspielers Lothar Matthäus sei davon nicht betroffen.

© sueddeutsche.de/dpa/sid/mikö - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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