Sport kompakt:Liu plant Comeback, deutscher Boxer gewinnt Gold

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Chinas lange verletzter Hürdensprinter will bald wieder starten, Barca hat Interesse an einem erst siebenjährigen Franzosen, Albert Streit erneut von Fans attackiert.

Jack Culcay-Keth aus Darmstadt hat bei den Box-Weltmeisterschaften in Mailand den Titel im Weltergewicht gewonnen. Im Finale bezwang der 23-Jährige am Samstag den Russen Andrej Samkowoi mit 7:4 nach Punkten und sicherte dem Deutschen Boxsport-Verband (DBV) das erste WM-Gold seit 14 Jahren. Der neue Champion stammt aus Ecuador und zählte als EM-Zweiter zu den Mitfavoriten. Im Finale spielte Culcay-Keth in einer furiosen Schlussrunde seine gute Kondition aus. Nach zwei Runden hatte es noch 3:3 gestanden. Neben dem WM-Titel gewann der DBV noch Bronze durch den Chemnitzer Ronny Beblik im Fliegengewicht.

Champions-League-Sieger FC Barcelona ist nach Angaben der spanischen Sportzeitung Sport an einem sieben Jahre alten Ausnahmetalent aus Frankreich interessiert. Der Knirps Kais, der eine spanische Mutter und einen marokkanischen Vater hat, spielt noch beim FC Gerland in Lyon, einer Filiale des französischen Ex-Meisters Olympique Lyon. Der Siebenjährige, der im Mai dieses Jahres ein Probetraining in Barcelona absolviert hatte, soll im April 2010 in die Jugendabteilung der Katalanen aufgenommen werden. Eine Bestätigung von Barca über die Verpflichtung liegt allerdings nicht vor. Der Vater des Jungen hatte in der Presse erklärt, sein Filius sei das größte Talent in Lyon in den letzten 30 Jahren und von der Veranlagung nur mit dem französischen Nationalspieler Karim Benzema (Real Madrid, früher Olympique Lyon) vergleichbar.

Der aus der Bundesliga-Mannschaft des FC Schalke 04 ausgemusterte Albert Streit ist am Samstag erneut von den Fans attackiert worden. Der 29-Jährige wurde beim Spiel der Schalker Regionalliga-Mannschaft bei der U23 des VfL Bochum (1:2) erneut von den Zuschauern beleidigt. Das berichtet die Zeitung Reviersport (Sonntagsausgabe). Schon vor einer Woche war Streit im Heimspiel der Schalker Reserve-Mannschaft gegen Waldhof Mannheim (0:1) beschimpft und bespuckt worden. Der Spieler nahm die erneuten Verbalattacken am Samstag kommentarlos hin und wollte sich nicht dazu äußern.

Mehr als ein Jahr nach seinem verletzungsbedingten Aus bei den Olympischen Spielen in Peking will Chinas Hürdenstar Liu Xiang am 20. September in Schanghai sein Comeback geben. Wie die Oraganisatoren des Grand Prix am Samstag mitteilten, gab der Olympiasieger von Athen 2004 über 110 m Hürden seine Startzusage. Der nationale Leichtathletik-Verband habe Liu nach einer weiteren ärztlichen Untersuchung grünes Licht gegeben. Der frühere Weltrekordler hatte seit Peking wegen einer Achillessehnen-Verletzung und - Operation keine Wettkämpfe mehr bestritten. Damals hatte er nach einem Fehlstart im Vorlauf verletzt aufgegeben und in seiner Heimat für kollektives Entsetzen gesorgt. Im Juli hatte der Volksheld erstmals wieder in Spikes trainiert, zur Titelverteidigung bei der WM im August in Berlin konnte er aber nicht antreten.

Michael Ballack und der FC Chelsea haben ihre Siegesserie in der englischen Fußball-Premier League fortgesetzt. Die Blues schlugen am Samstag Stoke City knapp mit 2:1 (1:1) und kamen am fünften Spieltag zum fünften Sieg. Manchester City gewann gegen den FC Arsenal aus London deutlich mit 4:2 (1:0), der FC Liverpool setzte sich gegen Aufsteiger FC Burnley mit 4:0 (2:0) durch. Der Ex-Dortmunder und frühere Herthaner Kevin-Prince Boateng traf bei seinem Debüt für den FC Portsmouth gegen die Bolton Wanderers. Dennoch verlor Portsmouth am Ende mit 2:3 und blieb Schlusslicht.

Der Franzose David Moncoutie hat am Samstag nach einer Solofahrt die 13. Etappe der 64. Spanien-Rundfahrt gewonnen. Nach 172,4 Kilometern von Berja nach Sierra Nevada lag der Cofidis-Fahrer in 5:09:22 Stunden 51 Sekunden vor dem Spanier Ezequiel Mosquera (Xacobeo Galicia). Seine Führung in der Gesamtwertung verteidigte erneut der Spanier Alejandro Valverde, der als Dritter der Etappe 1:16 Minuten zurück lag.

Deutschlands beste Kunstturnerin Oksana Tschussowitina muss nach erneutem Verletungspech auf ihre Teilnahme an der WM in London (12. bis 18. Oktober) verzichten. Die Olympia-Zweite von Peking im Sprung erlitt im Training einen Abriss der Bizepssehne im rechten Arm und muss bis zu drei Monate pausieren. Am Montag soll die 34-Jährige in Köln operiert werden. Ursprünglich hatte Chusovitina angekündigt, nach der WM in London ihre Karriere beenden zu wollen. Nun ist ihre Zukunft offen. Die gebürtige Usbekin, seit 2006 deutsche Staatsbürgerin, hatte bereits nach einer Achillessehnenoperation im November 2008 eine lange Pause einlegen müssen. Auch ihren EM-Titel im Sprung hatte sie im April deshalb nicht verteidigen können.

Dank einer Aufholjagd beim abschließenden Laufen in Brisbane hat sich Maik Petzold (Bautzen) die Bronzemedaille der Triathlon-WM gesichert. Petzold belegte beim achten und letzten Lauf der WM-Serie den vierten Platz und kletterte damit in der Gesamtwertung noch auf das Podest. Dritter in der Tageswertung nach 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen wurde Olympiasieger Jan Frodeno, der die WM drei Wochen nach seinem Sieg in Yokohama insgesamt als Vierter beendete. Zum fünften Mal in dieser Saison siegte an der australischen Goldküste der neue Weltmeister Alistair Brownlee (Großbritannien). WM-Silber sicherte sich mit Platz zwei Javier Gomez (Spanien).

Die deutschen Slalomkanuten haben bei der WM im spanischen La Seu d'Urgell erstmals seit 2005 keinen Titel in den Teamwettbewerben gewonnen. Die Zweiercanadier holten Silber, das Kajak-Trio der Frauen sicherte sich Bronze. Kajak-Olympiasieger Alexander Grimm landete mit seiner Mannschaft nur auf dem fünften Rang. Die Zweiercanadier David Schröder/Frank Henze (Leipzig), Robert Behling/Thomas Becker (Schkopau) und Marcus Becker/Stefan Henze (Halle/Saale) mussten sich lediglich den Slowaken um 3,46 Sekunden geschlagen geben. Claudia Bär (Augsburg), Jasmin Schornberg (Hamm) und Jacqueline Horn (Augsburg) wurden Dritte hinter den Britinnen und der Slowakei.

Golfstar Tiger Woods hat mit einer furiosen 67er Runde am zweiten Tag die Führung bei der BMW Championship in Lemont/Illinois übernommen und seinen sechsten Saisonsieg auf der US-PGA-Tour vor Augen. Der 33 Jahre alte Weltranglistenerste teilte sich am Freitag (Ortszeit) nach 135 Schlägen Platz eins mit dem Lokalmatadoren Mark Wilson.

© sueddeutsche.de/dpa/sid/aum - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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