Sport kompakt:Federer fällt aus den Top drei

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Zum ersten Mal seit acht Jahren gehört der Schweizer nicht mehr zu den besten drei Tennisspielern der Welt, wegen angeblich kontaminierten Fleisches wurden bei der U17-WM mehr als 50 Prozent der Spieler positiv getestet, DFB sperrt Rotsünder nach großen Protesten nur für jeweils ein Spiel. Sport kompakt

Zum ersten Mal seit acht Jahren wird Roger Federer nicht mehr unter den Top drei der Tennis-Weltrangliste geführt. Der Brite Andy Murray tauschte mit dem Schweizer die Plätze drei und vier und verdrängte Federer erstmals seit Juli 2003 aus dem Spitzentrio. Auf Rang eins liegt weiter der Serbe Novak Djokovic vor dem Spanier Rafael Nadal. Murray gewann seit Mitte August 25 seiner 26 Partien und fuhr in Bangkok, Tokio und Shanghai drei aufeinanderfolgende Turniersiege ein. Federer hat seit dem US-Open-Halbfinale, das er am 10. September gegen Djokovic verloren hatte, kein ATP-Turnier mehr bestritten.

Rot für Torhüter Ralf Fährmann - jedoch nur ein Spiel Sperre. (Foto: dpa)

Bei der U 17-Weltmeisterschaft im Juli in Mexiko sind 109 der 208 Nachwuchsspieler positiv bei Doping-Kontrollen getestet worden. Dies gab der Fußball-Weltverband FIFA am Montag bekannt. Als Ursache nannte FIFA-Chefmediziner Jiri Dvorak Fleisch, das mit der verbotenen Doping-Substanz Clenbuterol belastet gewesen sei. Im Teilnehmerfeld der 24 Mannschaften habe es nur fünf Teams gegeben, in denen keine Spieler positiv getestet wurden. "Es ist ein Problem der öffentlichen Gesundheit, kein Doping-Problem", erklärte Dvorak. Clenbuterol wird in der Kälbermast verwendet.

Torhüter Ralf Fährmann, der Brasilianer Rodnei und Nationalspieler Gonzalo Castro sind vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) jeweils für ein Bundesligaspiel gesperrt worden. Alle drei Spieler beziehungsweise deren Vereine stimmten dem Urteil zu, sodass es rechtskräftig ist. Schalkes Fährmann wurde wegen seiner umstrittenen Roten Karte im Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern (1:2) bestraft. Bei dieser Aktion hatte sich der Torhüter zudem am Knie verletzt. Er droht wochenlang auszufallen. Im gleichen Spiel musste auch der Lauterer Rodnei vorzeitig den Platz verlassen. Seine Rote Karte nach einem Zweikampf mit dem Schalker Jose Manuel Jurado war höchst umstritten. Der Leverkusener Castro muss wegen einer Beleidigung des Schiedsrichter-Assistenten im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach (2:2) in der nächsten Liga-Begegnung gegen Schalke 04 zuschauen.

Oliver Kahn hat sich für die Einführung eines Trainer-Transferfensters ausgesprochen. "In der letzten Saison gab es zwölf Trainerwechsel - zu viele, wie ich finde. Warum gibt es Transfer-Fenster für Spieler, aber keine für Trainer?", fragte der ehemalige Nationaltorhüter in einem Blog. Seiner Meinung nach gebe es gute Gründe, auch für Trainer feste Wechsel-Perioden einzuführen. "Sie sollten deckungsgleich mit denen für Spieler sein. Entlässt ein Verein außerhalb der Wechselfristen seinen Trainer, dürfte er einen vereinslosen Coach anheuern, aber keinen unter Vertrag stehenden Trainer abwerben", erklärte Kahn weiter. Ziel einer solchen Neuerung sei es, für mehr personelle und damit auch konzeptionelle Nachhaltigkeit in den Klubs zu sorgen. Kahn regte die Diskussion im Zuge des Wechsels von Thorsten Fink vom FC Basel zum Hamburger SV an. Die Verpflichtung des Trainers bezeichnete er dennoch als "sehr gute Lösung für beide Seiten". Fink habe beim FC Basel gute Arbeit geleistet. "Zwei Meisterschaften und ein Pokalsieg in zwei Jahren sprechen eine deutliche Sprache", sagte Kahn.

Trotz lockender Millionen-Einnahmen in der Champions League spielt das Weiterkommen in der "Königsklasse" für Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke wirtschaftlich nur eine Nebenrolle. "Ob ich das Achtel- oder Viertelfinale erreiche, ist unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten im Grunde eine Marginalie", sagte Watzke in einem Interview mit dem kicker. "Dafür gibt es zwar auch einige Millionen, das ist jedoch nicht vergleichbar mit einer Wiederqualifikation über die Bundesliga", meinte der BVB-Boss. 758,6 Millionen Euro schüttet die UEFA in der Saison 2011/2012 an die Champions-League-Teilnehmer aus. Neben dem Startgeld (3,9 Millionen) gibt es in der Gruppenphase pro Partie einen Spielbonus von 550 000 Euro; jeder Sieg in den Gruppenspielen wird mit 800 000 Euro belohnt, ein Unentschieden bringt die Hälfte. Ab dem Achtelfinale steigern sich die Prämien von 3 Millionen Euro bis zum Finale stetig, wo der Sieger 9 Millionen Euro erhält.

Fußball-Profi Chinedu Obasi droht aufgrund mangelnder Disziplin eine Strafe seines Arbeitgebers 1899 Hoffenheim. Beim Bundesligaspiel in Stuttgart ging er nach seiner Auswechslung in der 69. Minute ohne Abklatschen an Trainer Holger Stanislawski vom Feld und schwänzte auch den gemeinsamen Kreis nach dem Spiel. "Beides erwarte ich von allen im Team", sagte Stanislawski. Für das gemeinsame Auslaufen am Sonntag meldete sich der Nigerianer überraschend krank. Bereits beim Gastspiel in Köln strich Stanislawski den Stürmer aus der Startelf, da er zu spät zum gemeinsamen Mittagessen erschienen war. Stanislawski sagte, dass er Obasis erneute Disziplinlosigkeit intern "angemessen" thematisieren werde.

Nach seinem erst auskurierten Bänderriss wird Stürmer Christian Eigler dem Fußball-Bundesligisten 1. FC Nürnberg erneut einige Zeit nicht zur Verfügung stehen. Der 27-Jährige erlitt am Samstag in der Bundesligapartie beim VfL Wolfsburg (1:2) eine Kapselbandverletzung am linken Sprunggelenk. Das ergab eine Untersuchung im Südklinikum Nürnberg. Wann Eigler wieder mittrainieren kann, ist nach Aussagen eines Vereinssprechers noch ungewiss. Der Stürmer war bei seinem Ausgleichstor zum zwischenzeitlichen 1:1 umgeknickt und konnte nicht mehr weiterspielen.

Der deutsche Triathlon-Olympiasieger Jan Frodeno gegen Tour-de-France-Gewinner Lance Armstrong: Zum interessanten Duell zwischen dem 30 Jahre alten Saarbrücker und dem US-Radfahrer kommt es am Sonntag bei der Crosstriathlon-WM in Maui/Hawaii. "Weltmeisterschaften am kommenden Wochenende - ich bin dabei. Ich freue mich auf das Rennen", teilte der siebenmalige Tour-de-France-Gewinner Armstrong via Twitter mit. Anfang des Jahres hatte er seine Karriere im Profiradsport offiziell beendet. Jan Frodeno hat vor dem Wettbewerb großen Respekt. "1500 Meter im Meer, 31 Mountainbike-Kilometer mit 1000 Höhenmetern und 11 Kilometer zu Fuss über Stock und Stein. Nach der ersten Kursbesichtigung steht eins fest: Das wird ne ganz harte Nummer!", teilte der Goldmedaillengewinner von Peking nach der Kursbesichtigung auf seiner Homepage mit. Sein Trainingsaufwand in den letzten Wochen habe sich aber in Grenzen gehalten, "da es mir hauptsächlich darum ging, mal etwas anderes zu sehen und ein bisschen Spaß zu haben."

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