Sport kompakt:Doping, Bestechung und Drohungen

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Sprinter Dwain Chambers befindet sich im Clinch mit seinem ehemaligen Manager, argentinische Fans drohen den Spielern bei Abstieg mit Mord.

Der am 22. Januar in Kitzbühel schwer gestürzte Schweizer Ski-Rennläufer Daniel Albrecht erholt sich nach Angaben des Schweizer Ski-Verbandes Swiss-Ski gut von seinen erlittenen Verletzungen. Wie es in der offiziellen Mitteilung heißt, verrichte Albrecht Alltagsabläufe bereits selbstständig und auch "das Sprechen und die Kommunikation mit seinem Umfeld bereiten Daniel keine Probleme." Auch an "alle wichtigen Ereignisse des laufenden Winters" könne sich der 25-Jährige erinnern, mit Ausnahme seines Unfalls. Seit dem 15. Februar befindet sich der 25-Jährige zur Rehabilitation im Inselspital Bern. Bei seinem Sturz im Abfahrtstraining hatte sich Albrecht ein Schädel-Hirntrauma und eine Lungenquetschung zugezogen und danach rund drei Wochen im künstlichen Tiefschlaf gelegen. _______________________________________________________________

Dwain Chambers nach einem Lauf bei der Hallen-EM in Turin. (Foto: Foto: dpa)

Der am Montag beurlaubte Schalke-Manager Andreas Müller muss auf der entscheidenden Sitzung des Aufsichtsrates ein Drittel der anwesenden Mitglieder von seinem Konzept überzeugen, um sein Amt weiter ausüben zu können. Nach dpa-Informationen will der 46-Jährige der formellen Einladung des Kontrollgremiums des Fußball-Bundesligisten folgen und bei der Sitzung am Samstag von seinem Recht auf Anhörung Gebrauch machen. Laut Satzung (Paragraf 8.2) ist bei der Abstimmung eine Zweidrittel-Mehrheit nötig, um ein Vorstandsmitglied vorzeitig abzuberufen. Sollten alle zehn Aufsichtsräte anwesend sein, würden Müller vier Nein-Stimmen bzw. Enthaltungen genügen. ________________________________________________________________

"Manchmal hast du so eine Phase, da schläfst du eine Nacht, wachst auf und hast drei Verletzte." (Bielefelds Trainer Michael Frontzeck nach dem 0:0 gegen Eintracht Frankfurt zu den plötzlich aufgetretenen Personalsorgen bei der Arminia) ________________________________________________________________

Der harte Fangruppenkern des argentinischen Fußball-Erstligisten Racing Club aus Avellaneda hat den Spielern des Tabellenschlusslichts ein beunruhigendes Ultimatum gesetzt. Nachdem 15 Anhänger der "Barras Bravas" genannten Ultras am Montag das Trainingsgelände gestürmt hatten, teilten sie in einer Aussprache mit drei Spielern mit: "Sonntag gewinnt ihr, oder es kann alles passieren." Was hinter der Aussage steckt, bekamen die Profis auf mitgebrachten Bannern ("Klassenerhalt oder Tod") zu lesen. "Schluss mit den Pleiten. Es sind genug Kugeln für alle da. Das ist kein Witz", stand gar auf der Trainerbänke geschrieben. Der Verein sucht bereits nach einem Ausweichquartier für die täglichen Übungseinheiten und verstärkte die Sicherheitsmaßnahmen rund um das Klubgelände. ________________________________________________________________

Im Zuge der vermeintlichen Manipulationsaffäre bei Handball-Rekordmeister THW Kiel hat Jesper Nielsen seine schweren Vorwürfe gegen THW-Manager Uwe Schwenker und den ehemaligen THW-Trainer Noka Serdarusic konkretisiert. "Ich kann bestätigen, dass mir von Serdarusic Casino-Belege und Kontoauszüge gezeigt wurden, die den THW belasten. Als ich das gesehen habe, war ich schockiert. Ich konnte das kaum glauben", sagte der Gesellschafter des Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen. Nach Meinung des Dänen habe sich der Handball offensichtlich in eine Richtung verändert, "die niemand für möglich gehalten hätte. Das macht mich traurig." Die Staatsanwaltschaft Kiel hatte am Montag ein Ermittlungsverfahren gegen Schwenker wegen Verdachts der Untreue sowie gegen Serdarusic wegen Beihilfe dazu eingeleitet. _______________________________________________________________

"Diesmal haben die Vorbereitungen Expeditionscharakter." (BMW-Pilot Nick Heidfeld angesichts der vielen Regeländerungen über die Vorbereitungen auf die Formel-1-Saison 2009) _______________________________________________________________

Nach Fußball-Nationalspieler Philipp Lahm hat Christian Lell als weiterer Profi des FC Bayern München eine Stiftung gegründet. Der 24 Jahre alte Abwehrspieler hat die "Christian-Lell-Stiftung für Mukoviszidose" ins Leben gerufen. Das soziale Engagement von Lell in diesem Bereich hat einen familiären Hintergrund. Seine ein Jahr jüngere Schwester Marie-Theres ist an Mukoviszidose erkrankt. "Da ich seit meiner Kindheit täglich mit den Problemen der Krankheit Mukoviszidose konfrontiert bin, war es eine logische Fortsetzung meines Engagements, eine eigene Stiftung hierfür ins Leben zu rufen, sagt Lell. ______________________________________________________________

Die Dopingtest-Affäre bei 1899 Hoffenheim beschäftigt am kommenden Montag (16. März) das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). In der Verbandszentrale in Frankfurt am Main wird mündlich gegen den Bundesligisten und dessen Dopingbeauftragten Peter Geigle verhandelt. Der Kontrollausschuss des DFB hat den Club wegen Verstoßes gegen die Anti-Doping-Richtlinien angeklagt. Zudem geht es um den Einspruch von Borussia Mönchengladbach gegen die Wertung des Bundesliga-Heimspiels gegen Hoffenheim am 7. Februar 2009 (1:1). Am 6. März hatte der DFB-Kontrollausschuss das Verfahren gegen die 1899-Spieler Andreas Ibertsberger und Christoph Janker vorläufig eingestellt. Beide waren nach der Partie in Mönchengladbach zehn Minuten zu spät zur Dopingkontrolle erschienen. Die DFB-Ankläger hatten wegen der fehlenden Information durch den Dopingbeauftragten des Clubs kein schuldhaftes Verhalten von Ibertsberger und Janker gesehen. _______________________________________________________________

Das zweite Schwergewichtsduell um die Box-Weltmeisterschaft des Verbandes WBA zwischen dem Usbeken Ruslan Schagaev und Nikolai Walujew (Russland) soll bis zum Herbst steigen. Das erklärte Schagaevs Promoter Klaus-Peter Kohl in einer Pressemitteilung: "Uns wurde von der WBA September als Frist für das Re-Match genannt." Kohl bezieht sich in seinem Statement auf eine Aussage von Walujew, der gefordert hatte: "Genug ist genug. Die Konfusion muss beendet werden." Um den Titel des Verbandes WBA hatte es ein Durcheinander gegeben, weil die beiden rivalisierenden Promoter Wilfried Sauerland und Kohl ihre Schützlinge Walujew beziehungsweise Schagaev zuletzt von der WBA unwidersprochen um WM-Titel kämpfen ließen. _______________________________________________________________

Herausforderer Juan Carlos Gomez spuckt vor dem Duell mit Box-Weltmeister Witali Klitschko am 21. März in Stuttgart große Töne. "Ich werde auf die Minute topfit sein. Witali wird staunen, was ich alles mit ihm anstellen werde. Nicht er wird mich verprügeln, nein, ich werde ihn demolieren", meinte der kubanische Schwergewichtler: "Ich bin einfach zu schnell für ihn. Der sieht mich doch gar nicht." Der ehemalige Weltmeister im Cruisergwicht wird bereits am Sonntag mit seinem Team in Stuttgart eintreffen. "Dann ist die harte Vorbereitung, die Arbeit, abgeschlossen. Ich habe mich noch nie auf einen Boxkampf gefreut, aber dieses Mal tue ich es", sagte Gomez. _______________________________________________________________

Dwain Chambers' ehemaliger Manager John Regis beteuert, er habe von den Dopingpraktiken des Sprinters nichts gewusst. Gelder zur Beschaffung von Steroiden habe er zwar überwiesen, aber "Dwain Chambers hat uns informiert, an wen wir Geld senden sollen. Der einzige Weg, wie wir Geld ausgeben können, ist auf das Geheiß unserer Klienten", sagte Regis in einem Radio-Interview. Seinen Angaben zufolge vermutete er damals, sein Klient habe in den USA einen neuen Ernährungswissenschaftler gefunden. Eine Überweisung in Höhe von 10.000 US-Dollar floss damals vom Konto der Management-Firma an Victor Conte, den Gründer des kalifornischen BALCO-Labors, das mehrere US-amerikanische Top-Athleten mit dem Designer-Steroid THG versorgt hatte. Des Weiteren behauptete Chambers auch in seiner am Montag veröffentlichten Biographie "Race Against Me", dass Regis Bescheid gewusst habe. _______________________________________________________________

Brasiliens Fuball-Nationaltrainer Dunga hat Superstar Ronaldo nach dessem ersten Treffer nach über einjähriger Verletzungspause eine Rückkehr in die Selecao in Aussicht gestellt. "Wenn er wieder der alte Ronaldo ist", antwortete Dunga auf die Frage nach einem möglichen Comeback des WM-Rekordtorschützen. Ronaldo hatte am Sonntag im zweiten Spiel mit seinem neuen Klub Corinthians Sao Paulo beim 1:1 gegen den Stadtrivalen Palmeiras SE den Ausgleich erzielt und dabei auch Dunga begeistert. "Ich habe seinen Willen gesehen, wieder der große Spieler zu werden, der er einmal war", sagte der frühere Bundesligaprofi des VfB Stuttgart, bremste jedoch die Euphorie: "Er war lange außer Gefecht, und momentan spielt er nur 25 Minuten. Das Leben eines Idols ist hart." _______________________________________________________________

Beim Lehrgang im südafrikanischen Bloemfontein haben die deutschen Hockey-Olympiasieger ihr erstes von zwei Länderspielen gegen Südafrika gewonnen. Die Mannschaft von Bundestrainer Markus Weise setzte sich mit 6:1 (3:1) gegen die Gastgeber durch. Die Tore für die DHB-Auswahl erzielten Christopher Zeller (3), Oskar Deecke, Christoph Menke und Oliver Korn. "Das war vor allem in der zweiten Hälfte schon richtig gutes Hockey", lobte Weise den Auftritt seines Teams, bei dem der Nürnberger Tim Stulle sein Länderspieldebüt feiern durfte. Am Donnerstag (17.30 Uhr) und Freitag (17.00 Uhr) trifft die deutsche Auswahl auf die russische Nationalmannschaft, bevor sie am Samstag (10.00 Uhr) erneut gegen Südafrika antritt. _______________________________________________________________

Der deutsche Eishockey-Nationalspieler Dennis Seidenberg hat mit seinen Carolina Hurricanes in der nordamerikanischen Profiliga NHL zumindest vorübergehend wieder einen Play-off-Platz erobert. Das Team des Ex-Schwenningers feierte beim 3:0 gegen die New York Rangers seinen vierten Sieg in Folge und kletterte in der Eastern Conference vom neunten auf den sechsten von insgesamt acht Play-off-Rängen. Allerdings sitzen den Canes, bei denen Seidenberg 19:10 Minuten Eiszeit erhielt, die Florida Panthers, die Pittsburgh Penguins und New York mit jeweils nur einem Zähler Rückstand weiter im Nacken.

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