Skilanglauf:Angerer holt den Gesamtweltcup

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Der Vachendorfer belegt im Osloer 50-km-Freistilrennen zwar nur den 40. Rang, seine Konkurrenten können aber auch nicht mehr entscheidend punkten.

Den Sieg am legendären Holmenkollen holte sich der Schwede Anders Södergren vor Olympiasieger Giorio di Centa (Italien). Einen sensationellen dritten Rang mit 43 Sekunden Rückstand belegte der Oberwiesenthaler Tom Reichelt. Evi Sachenbacher-Stehle (Reit im Winkl) musste als Dritte über 30 km nur der Russin Julia Tschepalowa und Olympiasiegerin Katerina Neumannova (Tschechien) den Vortritt lassen.

Völlig fertig, aber glücklich: Tobias Angerer holt seinen ersten Gesamtweltcup. (Foto: Foto: dpa)

"Tobi ist ein würdiger Weltcupsieger. Fünf Einzelerfolge sind schon eine Hausnummer", sagte der Oberwiesenthaler René Sommerfeldt, der vor zwei Jahren eine bis jetzt noch nie da gewesene Erfolgsserie im Gesamtweltcup einleitete.

Nachdem in der vergangenen Saison Axel Teichmann (Bad Lobenstein) die Große Kristallkugel gewonnen hatte, holte nun zum dritten Mal in Serie ein Deutscher den begehrten Pokal. "Es war heute so schwer vom ersten Meter an. Nach 40 km war ich fix und fertig. Aber am Holmenkollen im Gelben Trikot gibt man nicht so einfach auf. Ich musste irgendwie ins Ziel", sagte Angerer, der für den Abend eine kleine Feier mit ein bis zwei Bier ankündigte.

Sachenbacher-Stehle mit Rang drei

Teichmann, der als 18. ins Ziel gekommen war: "Im Feiern gehören wir auch zu den Weltbesten." Grund dazu hatte auch Tom Reichelt. Der Sachse lief das Rennen seines Lebens und wusste am Ende selbst nicht, wie ihm geschah. "Ich kann es noch gar nicht glauben. Ich war so ausgelaugt auf der letzten Runde", bemerkte Reichelt, der nach Gründen für die Leistungsexplosion suchte. "Ich habe seit zwei Wochen eine Freundin, vielleicht liegt es daran", meinte der 23-Jährige.

Zufrieden war auch Evi Sachenbacher-Stehle mit Rang drei. "Der Druck ist weg", sagte die Staffel-Zweite von Turin. "Wut ist schon mit dabei wegen der Vorfälle bei Olympia. Dort konnte ich aber nicht abschalten, dass habe ich zu Hause gemacht. Jetzt kann ich die Wut besser in Energie umwandeln", sagte Sachenbacher-Stehle, die in Falun den Verfolgungswettkampf gewonnen hatte: "Von mir aus könnte die Saison jetzt erst so richtig beginnen."

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