Ski kompakt:Doppeltes Kristall

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Biathletin Magdalen Neuner und Skifahrerein Maria Riesch feierten Siege in einer Diziplinenwertung. Ein Schweizer hingegen verlor im letzten Super-G-Rennen den Weltcup. Der Ski-Tag im Überblick.

Magdalena Neuner holte sich zum Auftakt des großen Biathlon-Finales in Oslo den Sprintweltcup und das Gelbe Trikot der Gesamtführenden vor Andrea Henkel, danach klagte sie über Kopf- und Gliederschmerzen. "Ich habe das Gefühl, dass ich krank werde", sagte sie nach dem 7,5-Kilometer-Rennen. Prompt wurde Deutschlands Sportlerin des Jahres in Watte gepackt. "Da hilft nur viel Schlafen und sich irgendwie über Wasser halten", sagte Bundestrainer Uwe Müssiggang und kündigte eine Medizin-Kur für den Jungstar an. Denn "Gold-Lena" übernahm mit 773 Punkten erstmals in dieser Saison die Führung im Gesamtweltcup. Auf das Podest liefen Kathi Wilhelm als Dritte und der ebenfalls fehlerfrei schießende Michael Rösch im Männer-Sprint.

Maria Riesch freute sich sehr über den Gewinn der zweiten kleinen Kristallkugel. (Foto: Foto: AFP)

Auch mit schweren Beinen hatte Magdalena Neuner im Duell mit der Französin Bailly die größeren Kraftreserven und eroberte auch ohne Sieg im letzten Sprintrennen der Saison die kleine Kristallkugel. "Das ist ein Wahnsinn", sagte sie. Unter dem wolkenverhangenen Himmel am berühmten Hollmenkollen reichte der Wallgauerin beim Sieg von Swetlana Sleptsowa Platz sieben, um nach dem Gewinn der Massenstart-Wertung überraschend auch die kleine Kristallkugel im Sprint zu holen, da Sandrine Bailly nur 16. wurde.

Michael Rösch lag im Männer-Sprint nach den zehn Kilometern 24,9 Sekunden hinter dem norwegischen Doppel-Weltmeister Emil Hegle Svendsen. "Die letzte Runde war nicht mehr optimal, aber das Podest ist prima", sagte Rösch.

Auch Skifahrerin Maria Riesch strahlte vor Erleichterung und Glück. Beim Finale des alpinen Winters im italienischen Bormio behielt die beste deutsche Ski-Rennläuferin die Nerven und sicherte sich nach dem Gewinn des Kombinations-Weltcups für den Gesamtsieg im Super-G auch noch ihre zweite kleine Kristall-Trophäe - die sogleich einen herzhaften Schmatz von der Partenkirchenerin abbekam. "Das hätte ich in meinen kühnsten Träumen nicht erwartet. Ich freue mich riesig über die zweite Kugel, sie hat einen viel höheren Stellenwert als die erste", sagte eine überglückliche Maria Riesch.

Im finalen Super-G der Saison reichte der 23-Jährigen der sechste Rang, um die Weltcup-Trophäe mit 48 Punkten Vorsprung vor der knapp vor ihr auf Rang fünf platzierten Elisabeth Görgl (Österreich) zu gewinnen. Praktisch weg ist dagegen der Gesamtweltcup: Lindsey Vonn (USA) fuhr hinter Fabienne Suter aus der Schweiz auf Rang zwei und liegt vor den beiden letzten Rennen in Bormio mit 197 Punkte Vorsprung praktisch uneinholbar in Führung.

Wie schnell ein großer Vorsprung aber verspielt werden kann, musste Didier Cuche erfahren. Mit einem Polster von 99 Punkten auf Hannes Reichelt aus Österreich war der Schweizer in den letzten Super-G gegangen. Reichelt gewann, holte 100 Punkte, Cuche belegte nur Rang 16 und bekam dafür keine Punkte mehr. Kurios dabei: Ausgerechnet sein Landsmann Daniel Albrecht fuhr als vorletzter der 27 Teilnehmer im Klassement noch vor den Abfahrtsweltcup-Sieger und diesen damit aus den Punkterängen.

© sueddeutsche.de/dpa/sid/aum - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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