Ski Alpin der Männer:Der Beste des restlichen Feldes

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Kurzer Jubel: Felix Neureuther nach seiner Zieldurchfahrt, bevor Marcel Hirscher noch an ihm vorbeizieht. (Foto: Philippe Desmazes/AFP)

Dank eines sehr starken zweiten Laufes fährt Felix Neureuther beim "schwerigsten Riesenslalom" der Saison auf Platz zwei. Nur ein dominanter Österreicher ist nicht zu schlagen.

Im Ziel grinste Felix Neureuther schon zufrieden. Dann kam Marcel Hirscher. aber das war okay. Rang zwei hinter dem Favoriten aus Österreich war für den deutschen Rekord-Sieger im Alpin-Weltcup ein mehr als gelungener Auftakt ins Technik-Wochenende von Val d'Isère. "Der Spaß ist zurück", sagte Neureuther am Samstag nach dem fünften Riesenslalom-Podestplatz seiner Karriere.

"Ich habe im zweiten Durchgang probiert, mich zu steigern. Dass es gleich so aufgeht und ich Zweiter werde, ist umso schöner." In diesem Winter war es für den Deutschen Skiverband das erste Top-3-Resultat. Hinter Neureuther sorgte Stefan Luitz mit Platz sieben für ein weiteres starkes Ergebnis. Einzig Fritz Dopfer blieb als 14. erneut unter seinem Niveau, steigerte sich aber zumindest im Vergleich zu den beiden ersten Riesenslaloms der Saison.

Der "schwierigste Riesenslalom der Saison"

"Ich hätte mir mehr erhofft", meinte Dopfer. Auf Teamkollege Neureuther fehlten ihm am Ende mehr als eineinhalb Sekunden. Zum herausragenden Hirscher waren es gar fast drei Sekunden. Auch Neureuther als Zweiter hatte schon 1,29 Sekunden Rückstand auf den viermaligen Gesamtweltcupsieger. Der Franzose Victor Muffat-Jeandet (+1,58) wurde Dritter. "Im Riesenslalom ist es sehr, sehr schwer, dass man ihn schlägt", meinte Neureuther über Hirscher. "Im Slalom sind die Chancen hoffentlich ein bisschen besser. Aber es ist jedes Mal eine brutale Herausforderung, gegen ihn zu fahren."

Am Sonntag (9.30 und 12.30 Uhr/ARD) kommt es zum ersten Slalom-Kräftemessen der Saison. Der "schwierigste Riesenslalom der Saison" (Hirscher) verlangte den Sportlern alles ab. "Du musstest mit viel Mut fahren und sehr aggressiv fahren. Dann ist es leichter, als wenn man passiv runterfährt", berichtete Neureuther nach dem wilden Ritt in den französischen Alpen. Er profitierte dabei neben seinem guten Skigefühl auch von seiner Erfahrung. "Ich bin sicher schon ein paar Jahre länger auf den Skiern, als manch Junger", meinte er.

Nur Luitz hadert ein wenig

Die Ausgangsbasis für ein gutes Rennen hatten sich die Deutschen im ersten Durchgang erarbeitet. Neureuther als Sechster, Luitz als Achter und Dopfer auf Rang elf machten schon zur Halbzeit Hoffnung auf ein starkes Mannschaftsergebnis. Einzig Dominik Schwaiger verpasste das Finale auf Rang 39. Während Dopfer auf einen Aufschwung im Slalom setzt, war auch Luitz eine Woche nach seinem verschenkten Spitzenplatz in Beaver Creek mit seiner Vorstellung nicht ganz happy. "Ich wollte einfach das Ziel sehen und das möglichst mit einer guten Zeit", sagte er. "Vom Skifahren her bin ich nicht ganz zufrieden. Aber das Ergebnis ist gut."

Weltmeister und Olympiasieger Ted Ligety verpasste die Top 30 nach einer für seine Verhältnisse katastrophal schlechten Fahrt. Einfach nur zu langsam zu sein, ohne Ausfall, das war dem Amerikaner zuletzt vor fast zehn Jahren beim Riesenslalom in Kranjska Gora passiert.

© SZ vom 13.12.2015 / SZ, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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