Sensation in Italien:Rom schaltet Barça aus

Lesezeit: 2 min

Italiener gewinnen das Rückspiel mit 3:0 gegen enttäuschende Katalanen und erreichen erstmals das Halbfinale der Champions League.

Die AS Rom hat in einer magischen Nacht den haushohen Favoriten FC Barcelona entzaubert und erstmals in ihrer Vereinsgeschichte das Halbfinale in der Champions League erreicht. Die Mannschaft von Trainer Eusebio Di Francesco bezwang den viermaligen Champions-League-Sieger nach einer fantastischen Leistung 3:0 (1:0) und zog damit nach dem zu hoch ausgefallenen 1:4 im Hinspiel eine Woche zuvor erstmals seit 1991 wieder in eine Europacup-Vorschlussrunde ein.

Der frühere Wolfsburger Edin Dzeko brachte mit seinem sechsten Treffer im laufenden Wettbewerb die Gastgeber in der sechsten Minute in Führung. Daniele De Rossi, der in der 58. Minute einen Foulelfmeter verwandelte, und Kostas Manolas mit einem Kopfball in der 82. Minute sorgten mit zwei weiteren Treffern gegen den deutschen Nationaltorwart Marc-André ter Stegen für das Wunder von Rom. Diese beiden Schützen hatten im Hinspiel jeweils mit Eigentoren zu der Pleite in Nou Camp entscheidend beigetragen.

Das tut weh: Messi und Barça kamen in Rom so gut wie nie ins Spiel und scheiterten völlig überraschend. (Foto: Catherine Ivill/Getty Images)

Barcelona, das letztmals 2015 die Vorschlussrunde in der Königsklasse erreicht hatte, enttäuschte auf der ganzen Linie und musste seinen Traum vom Triple vorzeitig begraben. Die Katalanen wirkten unmotiviert und überraschend eingeschüchtert. Vor 56 580 Zuschauern im Olympiastadion nahm die Roma, die im Hinspiel nicht zuletzt wegen der beiden unglücklichen Eigentore von De Rossi (38.) und Manolas (56.) untergegangen war, mit Anpfiff die Zügel in die Hand und setzte die Gäste permanent unter Druck. Dzekos frühes Tor spielte dem dreimaligen italienischen Meister in die Karten.

Der Bosnier und der Tscheche Patrik Schick hatten vor der Pause noch gute Möglichkeiten, die Führung auszubauen. Ter Stegen, der bereits 2015 mit Barcelona den begehrtesten Titel im europäischen Vereinsfußball gewonnen hat, musste ständig auf der Hut sein. Die Katalanen waren nur bei zwei Freistößen von Messi gefährlich. Auch nach dem Wechsel setzte Rom weiter alles auf eine Karte und lud die Blaugrana zu Kontern ein. Barcelona blieb aber in der Offensive harmlos und konnte Brasiliens Nationaltorwart Alisson nicht ernsthaft in Gefahr bringen. Auf der Gegenseite war ter Stegen beim Strafstoß von Roma-Kapitän De Rossi, den Piqué durch ungeschicktes Ziehen an Dzeko verursacht hatte, ebenso chancenlos wie beim entscheidenden Treffer durch Manolas nach einer Ecke.

Das Wunder von Rom: Konstantinos Manolas, Torschütze zum 3:0, feiert mit seiner Mannschaft den ersten Einzug in ein Champions-League-Halbfinale in der Vereinsgeschichte des AS Rom. (Foto: Tony Gentile/Reuters)

Barça kann sich nur unzureichend mit der Meisterschaft und dem Königspokal in Spanien trösten. Am 21. April trifft die Elf von Trainer Valverde im Finale auf Bayern Münchens Viertelfinalgegner FC Sevilla. In der Primera Divisíon hat Barça sieben Spieltage vor dem Saisonende elf Punkte Vorsprung auf Atlético Madrid.

© SZ vom 11.04.2018 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: