Schiedsrichter-Streit:"Alle irritiert"

Die Schiedsrichter-Zunft kontert die Kritik von Manuel Gräfe. Hellmut Krug, der frühere Leiter der DFB-Schiedsrichter-Abteilung, holte zum verbalen Gegenschlag aus.

Hellmut Krug, der frühere Leiter der DFB-Schiedsrichter-Abteilung, hat die harsche Kritik von Referee Manuel Gräfe zurückgewiesen. Im TV-Sender Sky holte Krug zum verbalen Gegenschlag aus: "Wir sind alle irritiert. Zum einen, was den Zeitpunkt angeht, das zum Saisonstart zu machen, zum anderen, was die Inhalte betrifft. Dass ein Schiedsrichter einen Kollegen aus den eigenen Reihen angreift und ihn diskreditiert, das ist für uns unverzeihlich und nicht akzeptabel."

Der Berliner Gräfe hatte im Tagesspiegel den Aufstieg seines Schiedsrichter-Kollegen und früheren Assistenten Felix Zwayer kritisiert. Krug rügte vor allem die Vorgehensweise von Gräfe. "Wir Referees treffen uns mehrmals im Jahr, deswegen hat uns die Kritik komplett überrascht", sagte er. Den ehemaligen Schiedsrichter-Bossen Krug und Herbert Fandel hatte Gräfe bei der Auswahl und Nominierung der Unparteiischen vorgeworfen, sie hätten sich ihre Liste willkürlich zusammengestellt.

Auch der frühere Schiedsrichter Markus Merk kritisierte Gräfe: "In keinem Team dieser Welt darf es so etwas geben. Dem Vorgesetzten gegenüber sowieso, aber vor allem, das ist das, was mich am meisten ärgert: die Diskreditierung eines Referee-Kollegen", sagte er: "Zwayer ist ein Top-Mann, hat in den letzten Jahren Gräfe in der Fifa-Liste überholt, das kratzt und beißt vielleicht an ihm."

© SZ vom 23.08.2017 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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