Russisches 1:0 gegen Schweden:Wieder mit Puschkin

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Beim Debüt von Trainer Sluzkij wahrt Russland die Chance auf die EM-Qualifikation - aber die Perspektiven für die WM 2018 im eigenen Land sind nicht sehr verheißungsvoll.

Von Johannes Aumüller, Moskau/München

Leonid Sluzkij stimmte die Öffentlichkeit gerade auf das wichtige Spiel seiner Nationalelf gegen Schweden ein, da erhielt er noch ein kleines Geschenk. Der Fußballtrainer kennt das, eine russische Sportredaktion hat es sich zum Hobby gemacht, Sluzkij ab und an eine Kleinigkeit zu überreichen; es gab schon mal eine Spielzeug-Eisenbahn und einen Rasierapparat und vor ein paar Tagen jetzt also ein Büchlein, das die Verserzählung "Poltawa" des Nationaldichters Alexander Puschkin enthält. Das Präsent war nicht arg kreativ, Poltawa-Anspielungen holt Russlands Öffentlichkeit gerne heraus, wenn ein Duell mit den Schweden ansteht: Dies war der Ort, an dem das Zarenreich 1709 die entscheidende Schlacht des Großen Nordischen Krieges gegen die Truppen von Karl XII. gewann. Aber die Schenker waren merklich froh, dass oben auf dem Podium als Nationaltrainer wieder jemand saß, der mit solchen Eckpfeilern der russischen Geschichte wie Puschkin und Poltawa etwas anzufangen wusste.

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