Referendum zu Olympia 2014:Hohe Wahlbeteiligung

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Düstere Symbiose: Eine der jüngsten deutschen Olympiabemühungen für die Spiele 2024 in Hamburg und Kiel (im Bild der Kieler Rathausturm) scheiterte an einem Referendum. (Foto: Carsten Rehder/dpa)

Vor dem Ende der Abstimmung über Olympia in Hamburg am Sonntag haben fast die Hälfte der Wahlberechtigten schon abgestimmt. Zuletzt lagen beide Seiten fast gleichauf.

Kopf-an-Kopf-Rennen, klares Ja oder doch eine Absage an die Olympia-Pläne? Nach dem mehrmonatigen Werben von Befürwortern und Gegnern für Pro oder Contra Sommerspiele 2024 in der Hansestadt haben die Wähler das letzte und entscheidende Wort. Kurz vor Ablauf des Referendums um die Olympischen Spiele 2024 in Hamburg am Sonntag zeichnet sich dabei eine hohe Wahlbeteiligung ab: Bis Freitag gaben mehr als 563.000 der rund 1,3 Millionen Wahlberechtigten ihr Votum ab, wie am Samstag aus einer im Internet veröffentlichten Übersicht über die Wahlbeteiligung hervorging.

Bei der Abstimmung in München 2013 beteiligten sich nur 28,9 Prozent der Wahlberechtigten an der Abstimmung, nur in Garmisch-Patenkirchen lag die Beteiligung bei über 50 Prozent. Die Bürger in München votierten damals knapp gegen eine Bewerbung.

Bürgermeister Olaf Scholz rief die Hamburger nochmals dazu auf, die Bewerbung zu unterstützen und mit Ja zu stimmen. "Denn ein großer Rückhalt in der Bevölkerung erhöht die Erfolgsaussichten gegenüber den Mitbewerbern deutlich", sagte der SPD-Politiker der Bild. Neben Hamburg bewerben sich Paris, Rom, Los Angeles und Budapest - dort werden die Einwohner nicht gefragt.

Zuletzt deutete sich ein knappes Ergebnis an

Sollte das Hamburger Olympia-Projekt am Votum der Wähler scheitern, dann würde es für Deutschland "sicherlich für 50, 60 und vielleicht noch viel mehr Jahre die vielleicht letzte Gelegenheit gewesen sein", hatte Scholz zuletzt in der Bürgerschaft gesagt. Bis Sommer schien den Befürwortern eine deutliche Mehrheit sicher zu sein. Noch im September waren nach einer Umfrage 63 Prozent der Hamburger für die Spiele. Zuletzt wollten aber nur noch 56 Prozent Olympia an der Elbe.

"Es wird sicherlich knapp werden, wenn man den Umfragen derzeit glaubt", sagte Dirk Seifert als führender Kopf der NOlympia-Bewegung. DOSB-Präsident Alfons Hörmann gibt sich mittlerweile bescheiden: "Alles, was über 50 Prozent an Zustimmung liegt, gilt unter Demokraten als Legitimation weiterzumachen." Neben den Hamburgern sind am Sonntag auch die Kieler dazu aufgerufen, ihr Häkchen zu machen. Sie entscheiden darüber, ob die Weltelite nach 1936 und 1972 zum dritten Mal vor Kiel um olympisches Gold segeln soll. In Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt sind rund 198.000 Menschen stimmberechtigt. Damit eine Mehrheitsentscheidung für die Politik bindend ist, müssen mindestens acht Prozent der Wahlberechtigten hinter ihr stehen. Das sind 15.840 Bürger.

© SZ vom 29.11.2015 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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