Reaktionen auf 1860-Sieg:"Einige Tode gestorben"

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"Dass es heute nicht so einfach war, sieht man an meinem Gesicht": Stimmen von Trainern und Spielern zu Sechzigs Klassenerhalt in der zweiten Liga.

Gerhard Mayrhofer, Sechzigs Präsident: "Das waren einige Tode, die ich gestorben bin. Das war ja nicht so, als ob wir vorher Kombinationsfußball gespielt hätten. Kai Bülow ist dann halt der, der seinen Schädel hingehalten hat. Es spricht aus meiner Sicht nichts dagegen, mit dem Trainer weiterzumachen."

Torsten Fröhling, Sechzigs Trainer: "Dass es heute nicht so einfach war, sieht man an meinem Gesicht ( rot wie immer, Anm. d. Red.). Stahls Verletzung hat das Konzept umgehauen, dann steht es gleich 0:1, das hat genau gepasst zu dieser Saison. Es wird in der Mannschaft keinen großen Umbruch mehr geben, das verspreche ich, so weit ich das garantieren kann. Ich freue mich für die ganze Mannschaft. Das war jetzt ein ganz schlechtes Jahr für uns."

Kai Bülow, Torschütze zum 2:1: "Wir haben uns vorgenommen, 0:1 zurückzuliegen, das hat schon gegen Nürnberg gut funktioniert ( lacht). Das war das wichtigste Tor meiner Karriere, das kann man wohl so sagen. Ich bin mental und körperlich platt. Aber wir wussten vorher: In der Relegation ist alles möglich. Unter unglaublichem Druck ist diese Mannschaft zusammengewachsen. Ich bin ein großer Fan der Arbeit von unserem Trainer."

Daniel Adlung, Torschütze zum 1:1: "Wir müssen jetzt die Fehler aufarbeiten, die wir gemacht haben, die alle gemacht haben. Wir haben 70 Minuten lang kaum stattgefunden. Aber wir haben gewonnen, deswegen brauche ich da jetzt keine Analyse zu machen. Wir haben bewiesen, dass wir doch eine Mannschaft sind - und haben uns den Arsch aufgerissen, obwohl keiner was auf uns gegeben hat. An diesem Erfolg heute kann jeder wachsen. Ein Riesenkompliment an den Trainer, er hat es geschafft, dass wir immer wieder den Kopf frei bekommen haben. Er hat einen sehr großen Anteil, er hat uns immer Mut gemacht."

Christopher Schindler, 1860-Kapitän: "Der Schiedsrichter meinte nur, ich solle ein bisschen Abstand halten. Ich habe ihm klar gemacht, dass er jetzt mal genauer hinschauen soll. Da waren schon drei oder vier brenzlige Situationen im Strafraum. Ab der 70. Minute ist auch mehr für uns gepfiffen worden, glaube ich. Das sind Kleinigkeiten, die den Ausschlag geben. Wenn man wie ich hier zu Hause ist, hat man eine besondere Verantwortung. Die ganzen jungen Spieler, die reingekommen sind - unglaublich, was die geleistet haben und wie sie uns das Spiel entschieden haben. Nach dem 0:2 am letzten Spieltag in Karlsruhe war Sechzig ein Pulverfass, aber das ist ja auch gut so."

Karsten Neitzel, Kiels Trainer: "Es ist extrem bitter. Wir mussten uns nach dem Hinspiel anhören, dass wir mutlos sind. Aber die Mannschaft hat eine tolle Saison gespielt. Dafür können wir uns zwar heute nichts kaufen, aber die Mannschaft hat an Image gewonnen. Ich bin da jemand, der bis morgen Abend trauert und dann gucke ich wieder nach vorne. Dann greifen wir eben nächstes Jahr wieder an."

Marcel Gebers, der in der 89. Minute für Kiel eingewechselt wurde: "Das ist das Schlimmste, was in einer Karriere passieren konnte. Das ist traurig für den ganzen Verein, das hatten wir nicht verdient."

© SZ vom 03.06.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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