Rallye Dakar:Kleinschmidt auf dem Treppchen

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Jutta Kleinschmidt ist bei der Rallye Dakar als Dritte hinter den französischen Mitsubishi-Piloten Stéphane Peterhansel und Luc Alphand zurück auf das Podium gefahren und hat Volkswagen das beste Ergebnis seit 25 Jahren beschert.

"Ich habe vor der Rallye gesagt, mein Wunschtraum wäre ein Platz auf dem Podium. Wir sind auf dem dritten Platz, das ist mehr, als ich mir erhofft hatte", sagte die 42-jährige Kleinschmidt.

Jutta Kleinschmidt und der Gewinner Stephane Peterhansel. (Foto: Foto: AP)

2001 hatte die Diplom-Physikerin als erste Frau - damals im Mitsubishi - bei der umstrittenen Wüstenrallye gesiegt. Ein Jahr später wurde sie Zweite. "Ich wusste, dass wir zuerst eine Durststrecke durchstehen müssen, bis das Team und das Fahrzeug auf Stand sind. Wir mussten mit Volkswagen ein neues Team und ein total neues Auto aufbauen."

Jutta Kleinschmidt lenkte erstmals überhaupt ein Dieselfahrzeug auf einen der ersten drei Plätze und sorgte für die beste VW-Platzierung seit 25 Jahren. "Volkswagen schreibt fast auf den Tag genau nach einem Vierteljahrhundert erneut Geschichte bei der Rallye Dakar", jubelten die Wolfsburger.

1980 hatte VW mit dem Schweden Freddy Kottulinskyals am Steuer als erster deutscher Hersteller die Rallye Dakar gewonnen.

Staubfrei leben

Nach 16 strapaziösen Tagen, 15 Spezialwertungen und 9039 Gesamtkilometern kam die Kölnerin mit einem Rückstand von 3:22:00 Stunden auf Peterhansel ins Ziel. "Ein schönes Bad, ein schönes Bett und staubfrei leben", wünschte sich Kleinschmidt.

Der sechsfache Motorrad-Gewinner Peterhansel erzielte nach 2004 seinen zweiten Automobil-Erfolg und sorgte für den zehnten Mitsubishi-Sieg, davon fünf in Folge.

Sein Landsmann Alphand, der frühere Skirennfahrer, komplettierte mit dem zweiten Platz mit einem Rückstand von 27:14 Minuten den achten Doppelsieg der Japaner.

Aus der Sicht vieler Teilnehmer war die 27. Auflage zu hart. Von den an Silvester in Barcelona gestarteten 483 Rallye-Fahrzeugen erreichten nur 217 Dakar. "Jeder, der hier teilnimmt, weiß, dass Motorsport sehr gefährlich ist. Womit ich aber nicht einverstanden bin, ist, dass man eine Etappe so legt, dass viele Teilnehmer bis zum Schluss im Dunkeln herumfahren müssen. Bei der nächsten Dakar muss man sagen, Marathon-Etappe ja, aber mit einem frühen Start und nicht so lange", forderte VW-Motorsport-Direktor Kris Nissen.

"Es wäre gut, weniger Offroad-Passagen abseits jeglicher Wege zu haben, denn die harten Kanten und Löcher sind sehr gefährlich. Damit würde die Unfallquote sicherlich sinken", meinte Jutta Kleinschmidt.

Fünf Tote

In diesem Jahr sind fünf Menschen bei dem Wüsten-Spektakel ums Leben gekommen.

In der Motorrad-Wertung erreichte der französische Vorjahreszweite Cyril Despres seinen ersten Sieg. Für den österreichischen Motorrad-Hersteller KTM war es der fünfte Erfolg hintereinander.

Mit einem Rückstand von nur 9:17 Minuten fuhr der Spanier Marc Coma (KTM) auf Rang zwei. Die Entscheidung um den dritten Platz fiel erst auf den letzten Metern.

Um nur 22 Sekunden setzte sich der Südafrikaner Alfie Cox gegen seinen spanischen KTM-Kollegen Isidre Esteve Pujol durch.

"Ich sollte eigentlich glücklich sein, ich kann es aber nicht", sagte Despres. Die Motorradfahrer José Manuel Perez und der zweifache Dakar-Sieger Fabrizio Meoni waren bei der Rallye gestorben.

© Toni Hoffmann, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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