Qualifikation:Rosbergs alter Motor

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Sebastian Vettel startet in Monza hinter Hamilton und Teamkollege Räikkönen, ist aber trotzdem zufrieden. Rosberg muss kurzfristig den Motor wechseln.

Lewis Hamilton war für Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen nicht zu knacken. Doch mit Platz zwei und drei in der Qualifikation zum Großen Preis von Italien in Monza waren sie bei Ferrari mehr als zufrieden. Vor allem, dass der Rückstand auf den Weltmeister weniger groß als befürchtet war, sorgte bei den Italienern vor dem Heimrennen am Sonntag für Freude. "Ein fantastisches Resultat fürs Team, wir sind sehr nahe an Lewis dran, das stimmt uns positiv fürs Rennen", sagte Vettel, den es da auch nicht weiter zu stören schien, dass er hinter seinem Teamkollegen Räikkönen ins Rennen gehen wird. "Es ist schon etwas Besonderes, hier für Ferrari zu fahren. Wenn wir im Rennen vor Lewis landen würden, wäre das ein Traum. Sorry Lewis, es wäre mir recht, wenn es bei dir nicht klappen würde", fügte der viermalige Weltmeister mit einem Lächeln an.

Rückstand geringer als gedacht

Im Vergleich zu den teilweise sehr großen Rückständen in den drei Trainingseinheiten rückte das Ferrari-Duo dem dominierenden Hamilton im Qualifying beachtlich auf die Pelle. Vettel fehlten letztlich 0,288 Sekunden auf den amtierenden Weltmeister, Räikkönen war 234 Tausendstel langsamer als der Brite, der seine 49. Pole Position seiner Karriere und die elfte im zwölften Rennwochenende eroberte. "Ich bin wirklich glücklich", sagte Hamilton, merkte aber an: "Die anderen sind sehr nahe dran."

Enttäuscht war dagegen sein Teamkollege und erster Verfolger in der Fahrerwertung, Nico Rosberg. Weil vor dem Zeittraining Probleme an der neuen Power-Unit aufgetreten waren, musste der gebürtige Wiesbadener mit einem alten Motor auf Zeitenjagd gehen. "Es ist ein sehr alter Motor, der hat schon reichlich Kilometer auf dem Buckel", sagte Rosberg, der von Platz vier starten wird, bei RTL. "Das hat mich beeinträchtigt. Dass ich auf einer absoluten Motorenstrecke jetzt den ältesten Antrieb drin habe, ist sehr unglücklich", sagte er.

Keine Erklärung für Rosbergs Motorprobleme

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff hatte noch keine Erklärung für das Problem bei Rosbergs Hybrid-Turbo. "Nico hat mit dem Auto gekämpft. Untersteuern, Motorwechsel, Stress - das hilft natürlich nicht weiter", sagte er. Wolff räumte ein, dass Hamilton beim letzten europäischen Rennen der Saison schlimmstenfalls auch Schwierigkeiten bekommen könnte: "Wir sind etwas im Ungewissen."

Nico Hülkenberg (Emmerich) fuhr mit seinem Force India nach Problemen im entscheidenden Qualifying-Abschnitt auf den neunten Startplatz. Seinen Ingenieuren waren bei der Berechnung der Spritmenge ein Fehler unterlaufen, Hülkenberg hatte zu wenig Benzin an Bord und konnte darum nicht Vollgas fahren. "Da wäre mehr drin gewesen. Das ist enttäuschend, sowas darf nicht passieren", sagte der Le-Mans-Sieger.

© SZ vom 06.09.2015 / SZ, SID, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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