Präsidentenwahl der Fifa:Al-Khalifa umwirbt Infantino

Lesezeit: 1 min

Der Schweizer Gianni Infantino ist Europas Favorit für den einflussreichen Posten des Fifa-Generalsekretärs. (Foto: Andy Rain/dpa)

Im Kampf um die Wahl zum Fifa-Präsidenten am 26. Februar geht Favorit Scheich Salman al-Khalifa in die Offensive. Er will seinen größten Konkurrrenten Gianni Infantino wohl auf seine Seite ziehen.

Gut zwei Wochen vor der Wahl eines neuen Präsidenten für den Fußball-Weltverband Fifa am 26. Februar bemühen sich die Kandidaten mit taktischen Schachzügen um die Bildung womöglich entscheidender Allianzen. Scheich Salman Bin Ibrahim al-Khalifa aus Bahrain will dabei Europas Favoriten, den Schweizer Gianni Infantino, offenbar mit der Aussicht auf den einflussreichen Posten des Fifa-Generalsekretärs in ein Bündnis locken. Außerdem möchte er angeblich Infantino zu seinem kurzfristigen Verzicht auf die Kandidatur bewegen.

"Ich bin bereit, dass Infantino und ich unsere Kräfte bündeln. Ausschließen kann man jedenfalls gar nichts", sagte der Scheich der russischen Nachrichtenagentur TASS. "Ich hoffe, dass Europa die Sache von einem organisatorischen Standpunkt anschaut und nicht von einem individuellen. Und wenn es dann eine Übereinkunft gibt, ist es eine Win-win-Situation."

Der 50-Jährige, dem die Beteiligung an Menschenrechtsverletzungen in seinem Heimatland vorgeworfen wird, gilt momentan nach Ansicht zahlreicher Beobachter als Favorit gegenüber seinen vier Mitbewerben um die Nachfolge des gesperrten Fifa-Bosses Sepp Blatter. Erst in der vergangenen Woche hatte Afrikas Kontinentalverband CAF dem Chef des Asienverbandes AFC Unterstützung versprochen. Einen entsprechenden Deal soll Scheich Salman mit der CAF-Spitze zuvor geschlossen haben.

Infantino hat die meisten Stimmen der 53 Mitgliedsverbände der Europäischen Fußball-Union Uefa sicher. Außerdem haben sich der Südamerika-Verband Conmebol und die zentralamerikanischen Verbände für den Uefa-Generalsekretär ausgesprochen. Der nach der Suspendierung des inzwischen gesperrten Uefa-Bosses Michel Platini angetretene Jurist sprach zuletzt davon, sogar schon 105 der insgesamt 209 Stimmen sicher zu haben. An diesem Mittwoch warb er in Teheran um Unterstützung. Dass der Iran al-Khalifa in seinem Streben auf den Fifa-Thron unterstützen könnte, gilt als ausgeschlossen. Zwischen beiden Ländern gibt es seit Langem politische Spannungen. Im Januar hat Bahrain sogar die diplomatischen Beziehungen abgebrochen.

Neben al-Khalifa und Infantino bewerben sich Prinz Ali bin al-Hussein aus Jordanien, der Franzose Jérôme Champagne und der Südafrikaner Tokyo Sexwale um die Blatter-Nachfolge.

© SZ vom 11.02.2016 / sid, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: