Playoffs:WM ohne Italien

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Viermaliger Weltmeister scheitert in den Playoffs an Schweden, weil der Squadra Azzurra in 180 Minuten kein Tor gegen die Skandinavier gelingt.

Der viermalige Weltmeister Italien hat erstmals seit 60 Jahren die Endrunde einer Fußball-WM verpasst. Die Squadra Azzurra fehlt 2018 in Russland, nachdem es im Playoff-Rückspiel gegen Schweden am Montag trotz drückender Überlegenheit nur zu einem 0:0 reichte. Im Hinspiel in der Qualifikation am Freitag hatte es in Stockholm ein 0:1 gegeben. 1958 fand bislang letztmals eine Weltmeisterschaft ohne Italien statt - in Schweden! Die äußerst passiv agierenden Skandinavier lösten in Mailand hingegen zum zwölften Mal das WM-Ticket und sind nach zuletzt zwei gescheiterten Versuchen erstmals seit 2006 wieder dabei. Vor elf Jahren waren die Skandinavier im Achtelfinale an Gastgeber Deutschland gescheitert.

Bei hitziger Atmosphäre im legendären San Siro übernahmen die Gastgeber von Trainer Gian Piero Ventura schnell die Initiative und drängten auch ohne den gelbgesperrten Spielmacher Marco Verratti auf den frühen Führungstreffer. Der Ex-Dortmunder Ciro Immobile war einer der Aktivposten, vergab jedoch seine besten Möglichkeiten (40. Minute/64.). Auch seine Kollegen machten es nicht besser, bis zur Pause reichte es trotz klarer Vorteile beim Ballbesitz nicht zum Treffer.

Die Schweden kamen hingegen nur selten aus der eigenen Hälfte heraus und mussten zudem früh einen Schock verkraften. Mittelfeldspieler Jakob Johansson, Siegtorschütze im Hinspiel, wurde nach 19 Minuten ausgewechselt, nachdem er sich ohne Fremdeinwirkung verletzt hatte.

Nach einer halben Stunde hatten die Azzurri um Torwart-Legende Gianluigi Buffon Glück, als Schiedsrichter Antonio Mateu Lahoz (Spanien) ein Handspiel von Andrea Barzagli im Strafraum übersah. Emil Forsberg von RB Leipzig beschwerte sich und sah die Gelbe Karte. Das war allerdings nur ein Intermezzo in einer Partie, in der elf gelbgekleidete Schweden im oder am eigenen Strafraum die Räume zustellten. Während sich die Gäste nach der Pause noch weiter zurückzogen und nichts mehr für die Offensive taten, scheiterte Giorgio Chiellini (58.). Danach gab es einige Halbchancen für die engagierten, aber uninspirierten Italiener - die letzte Chance bot sich dem eingewechselten Stephan El Shaarawy, doch seinen strammen Schuss entschärfte der überzeugende schwedische Schlussmann Olsen (87.). Am Ende stürmte auch Italiens Torwart Gianluigi Buffon, um seine sechste WM zu erreichen, doch es war vergeblich.

© SZ vom 14.11.2017 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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