Pferdesport:Ein Österreicher aus München

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Max Kühner bleibt fehlerfrei und gewinnt etwas überraschend das Springreiten bei der "Pferd International München".

Von Marcel Bothe

Nachdem Max Kühner geritten war, gönnte er sich erst mal einen Kaffee. Immer wieder schweifte sein Blick über die linke Schulter, dorthin, wo der Wettkampf noch im Gange war. Der Wettkampf, das war der "Preis der Freunde Pferd International München 2017", eine Drei-Sterne-Prüfung im Springreiten im Rahmen der 35. Auflage der "Pferd International München", die als Süddeutschlands größte Freiluftveranstaltung rund um das Pferd gilt.

Kühner hatte die erste Runde auf der Olympiareitanlage in Riem bereits gut überstanden. 150 Meter waren dort zu überwinden, mit 13 Hindernissen und 16 Sprüngen. Die hatte Kühner souverän gemeistert, ohne Fehler, sich so fürs Stechen qualifiziert. Dort legte er eine Zeit von 46,18 Sekunden vor. Mit einer Teilnahme an der Siegerehrung hatte er gerechnet, das schon, aber ein Sieg? Nein, dafür würde die Zeit nicht reichen, dachte er zumindest. Mit fortlaufendem Wettbewerb erfolgten seine Blicke über die Schulter dann aber doch in kürzerem Takt, Konkurrent um Konkurrent schied aus, scheiterte an einer Hürde oder war langsamer. Und dann stand es doch fest: Platz eins für Kühner und den neunjährigen Alfa Jordan.

"Das ist eine Überraschung", meinte Kühner, der in München geboren ist, seit 2015 aber für Österreich startet, und präzisierte: "eine positive Überraschung." Der Hengst habe zwar viel Talent, "aber so ganz haben wir es noch nicht raus." Umso erfreulicher sei der Sieg, mit dem sich Kühner 6150 der insgesamt für diese Prüfung ausgeschriebenen 24 600 Euro sicherte und für den Großen Preis von Bayern am Sonntag (13.30 Uhr) qualifizierte.

Dann wird er aber mit Electric Touch starten, die bereits bei der Global Champions Tour im April in Miami dabei war. Gleichzeitig bot die Prüfung auch die Chance, Punkte für die Weltrangliste zu sammeln, so wie die zweite Qualifikation für den Großen Preis am Freitag (14.30 Uhr) und die dritte am Sonntag (14.30 Uhr). Auch der Dressursport ist bei der "Pferd International" prominent vertreten, die sechsfache Olympiasiegerin Isabell Werth und auch Dorothee Schneider, die 2016 bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro Gold mit der Mannschaft gewann, messen sich in den Königsdisziplinen Grand Prix (Freitag, 16.30 Uhr), Grand Prix Special (Samstag, 13 Uhr) und Grand Prix Kür (Sonntag, 14.30 Uhr) in der Dressur-Arena. Bereits gestern stand eine Drei-Sterne-Prüfung an, die zum Grand Prix Special qualifizierte. Sie gewann Hendrik Lochthowe vom RA München mit einer Gesamtwertung von 71,8 Prozent.

© SZ vom 26.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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