Olympisches Fußball-Turnier:DFB-Frauen erneut gegen Brasilien

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Bei den Olympischen Spielen im August in China kommt es schon in der Vorrunde zur Neuauflage des letztjährigen WM-Finals zwischen deutschen Fußball-Weltmeisterinnen und Brasilien.

Die Frauen-Nationalmannschaft trifft gleich zum Auftakt des olympischen Fußball-Turniers in der Neuauflage des WM-Finals von 2007 am 6. August auf Vize-Weltmeister Brasilien. Weitere Gegner in der Gruppe F sind am 9. August in Shenyang Afrika-Champion Nigeria und zum Vorrunden-Abschluss am 12. August in Tianjing der WM-Viertelfinalist Nordkorea. "Das ist eine ganz schwere Auslosung. Wir haben auf jeden Fall die stärkste Gruppe erwischt. Das sind drei absolute Knaller, die da auf uns warten. Es wird nicht einfach sein, sich für das Viertelfinale zu qualifizieren", sagte DFB-Trainerin Silvia Neid leicht geschockt.

Zum Olympia-Auftakt dürfen Birgit Prinz und ihr Team wieder gegen Brasilien ran. (Foto: Foto: Getty)

Wie die Auslosung des erst vierten olympischen Frauen-Turniers (6. bis 23. August), an dem erstmals zwölf Teams teilnehmen, am Sonntag in Peking weiter ergab, wird die Gruppe E gebildet aus Gastgeber China, Schweden, Argentinien und Kanada. In der Gruppe G treffen Norwegen, der zweimalige Olympiasieger USA, Japan und Neuseeland aufeinander. Die jeweils ersten Beiden der drei Gruppen und die beiden besten Gruppen-Dritten qualifizieren sich für die Viertelfinalspiele. "Um dieses Ziel zu erreichen, darf man sich überhaupt keine Schwäche leisten. Wir müssen schon zu tausend Prozent da sein, wenn das Turnier beginnt", betonte Neid. "Von nun an werden wir uns intensiv mit unseren Gegnern beschäftigen und uns akribisch vorbereiten."

"Besondere Rivalität zwischen Deutschland und Brasilien"

Am 30. September 2007 in Shanghai war es das WM-Finale, nun ist die selbe Partie gleich das erste Spiel bei Olympia: Am 6. August (11.00 Uhr MESZ), zwei Tage vor der offiziellen Eröffnungsfeier der Spiele in Peking, bietet sich den brasilianischen Ballzauberinnen im neu erbauten und 60.000 Zuschauer fassenden Stadion "Olympic Sport Center" von Shenyang die erhoffte Revanche für die bittere 0:2-Niederlage. "Gleich zum Auftakt des Turniers die Wiederholung des WM-Endspiels ist eine attraktive Begegnung für die Zuschauer und eine große Herausforderung für uns. Wir wissen, wie stark die Brasilianerinnen sind. Im Finale von Shanghai konnten wir uns nur aufgrund einer hervorragenden Mannschaftsleistung gegen sie durchsetzen", erinnerte Neid an die magische Nacht vor fast sieben Monaten.

Und Welt-Fußballerin Marta sagt der DFB-Elf den Kampf an: "Wir wissen alle, dass sich in den letzten Jahren eine besondere Rivalität zwischen Deutschland und Brasilien entwickelt hat." Auch die Partien gegen die Nigerianerinnen, die bei der WM in der Vorrunde knappe scheiterten, und Asien-Meister Nordkorea sind für Neid ein Hammer. "Gegen Nigeria haben wir uns schon immer schwer getan."

Bei Olympia 2004 setzte sich die DFB-Elf im Viertelfinale in Patras nur mühevoll mit 2:1 gegen die technisch versierte Elf durch. Anschließend gewann die DFB-Elf zum zweiten Mal Olympia-Bronze. Nordkorea ist noch bestens aus dem WM-Viertelfinale in China in Erinnerung. Zwar gewannen Birgit Prinz und Co. 3:0, doch es war ein hartes Stück Arbeit. "Platz 6 in der Weltrangliste sagt einiges über die Qualität der Koreanerinnen aus", sagte Neid.

Blatter lehnt Olympia-Boykott ab

Das Männer-Turnier findet erneut ohne deutsche Beteiligung statt. Titel-Verteidiger ist Argentinien. Auch dieses Turnier verspricht Spannung pur, denn die "Gauchos" treffen in der Vorrunde auf die Elfenbeinküste, Serbien und Australien. Mehr Losglück hatte Brasilien. Die Ballzauberer vom Zuckerhut haben in Gastgeber China, Neuseeland und Belgien lösbare Aufgaben. Weltmeister Italien trifft auf Südkorea, Kamerun (Goldmedaillen-Gewinner 2000) und Honduras. In der vierten Gruppe treffen die Niederlande auf den Olympiasieger von 1996, Nigeria, sowie auf Japan und die USA.

FIFA-Chef Joseph Blatter hat am Sonntag einen Boykott der Fußballer bei den Olympischen Spielen ausdrücklich abgelehnt. Das Boykottieren von Wettkämpfen gehöre nicht zur Philosophie des Fußball-Weltverbands, sagte er. Die FIFA werde sich nicht an Diskussionen darüber beteiligen.

Blatter, der Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) ist, kritisierte zudem Attacken auf die olympische Fackel. "Die olympische Fackel repräsentiert eine Botschaft und ein Ideal des olympischen Geistes", sagte er. Wenn es nicht möglich sei, eine solche Fackel um die Welt zu tragen, stimme etwas mit der Welt nicht - nicht mit der Fackel.vom 6. bis 23. August.

© sueddeutsche.de/dpa/bica/mb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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