Wolf Werner war kein Freund von halben Sachen. "Der Job ist stressig, aber deshalb nur noch ein bisschen nebenher als Sportdirektor zu arbeiten, das gibt es für mich nicht", hat der frühere Trainer und Manager etwa gesagt, als er mit Anfang 70 noch hauptamtlicher Sportdirektor bei Fortuna Düsseldorf war. Fußball war sein Leben.
Als Student hat er bereits einen Bezirksliga-Klub trainiert, später Vereine namens Komet Bremen, FC Steinhude, Stern Misburg, BSV Gleidingen und TuS Esens. Ende der Siebzigerjahre avancierte Werner zum Assistenten von Jupp Heynckes bei Borussia Mönchengladbach und anschließend zum Cheftrainer. Später war er Amateurtrainer beim FC Bayern München, Nachwuchs-Koordinator bei Werder Bremen und sieben Jahre Sportdirektor in Düsseldorf. Zusammen mit dem Trainer Norbert Meier führte er die Fortuna 2012 nach jahrelanger Abstinenz zurück in die Bundesliga. Ein Glück, das freilich nur eine Saison dauern sollte.
Vor vier Jahren, mit 72, schien Werner des Fußballs endlich müde zu sein. Er ging in Pension und frönte seinen Hobbys Lesen und Heimwerken. Die vielen misslungenen Versuche der Fortuna, in die Bundesliga zurückzukehren, machten ihm indes zu schaffen. "Ich wäre besser nicht gegangen,", klagte er noch vor zwei Jahren, "der Verein ist ein Scherbenhaufen." Kürzlich erlebte er aber doch noch den Wiederaufstieg der Fortuna - es schien eine kleine Erlösung zu sein. Umso unerwarteter ist er nun im Urlaub gestorben. Am Freitag erlag Wolf Werner mit 76 Jahren einer Aorta-Blutung.