1860 München:Wie gewünscht

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"Groß, kopfballstark, kennt die Liga und besitzt die entsprechende Erfahrung": Rodnei erfüllt die Vorgaben. (Foto: Boris Streubel/Getty Images)

Der degradierte Sportchef Poschner verpflichtet den Brasilianer Rodnei für die Innenverteidigung, Bedia kehrt nach Spanien zurück.

Von Markus Schäflein

Am Sonntag hatte Gerhard Poschner vom zweiten Schritt seiner Degradierung beim Fußball-Zweitligisten TSV 1860 München erfahren - nachdem er zuvor bereits vom Sport-Geschäftsführer zum Sportdirektor zurückgestuft worden war, verkündete Übergangspräsident Siegfried Schneider auf der Mitgliederversammlung zudem, dass Poschner nur noch drei Monate auf Bewährung arbeite - danach werde Bilanz gezogen, welche Transfers der frühere Spielervermittler diesmal realisiert. Während in der heißen Münchner Tonhalle diese ebenso heiße Nachricht verkündet wurde, brachte Poschner in Tirol einen zweiten Zugang auf den Weg: Der 29-jährige Innenverteidiger Rodnei wechselt von RB Leipzig zu den Löwen und absolvierte am Montag in München den Medizincheck. Am Mittag bestätigte RB Leipzig den Wechsel auf seiner Twitter-Seite: "Alles Gute bei den Löwen, #Rodnei!" Am Abend sendeten die Löwen die Bestätigung, dass Rodnei einen Vertrag bis 2017 erhielt.

Vallori verletzt, Kagelmacher versetzt: Trainer Fröhling sah Bedarf in der Innenverteidigung

Bei seinem bisherigen Verein war der Brasilianer, der im Winter von RB Salzburg nach Leipzig gekommen war, in der vergangenen Rückrunde nur auf sechs Einsätze gekommen und hatte keinen neuen Vertrag mehr erhalten. 1860-Trainer Torsten Fröhling freut sich dennoch über die Verpflichtung; die ausdrückliche Zustimmung des Übungsleiters wurde von Beginn an auch vom Berater-Trio des Präsidiums um Karsten Wettberg als Grundbedingung eines jeden Transfers betrachtet. Und Fröhling sah den größten Bedarf eben in der Innenverteidigung, in der angesichts von Gary Kagelmachers Versetzung ins Mittelfeld und Guillermo Valloris Verletzung nur noch wenig Auswahl bestand: Milos Degenek (VfB Stuttgart II) soll erst langsam herangeführt werden, also blieben vorerst nur Christopher Schindler und Kai Bülow für diese Position.

Ein 1,90 Meter großer Innenverteidiger , der sich in Deutschland bestens auskennt und zudem ablösefrei wechseln kann - Rodnei passt den Daten nach zu den Vorgaben, die Poschner erhalten hat: 57 Erstligaeinsätze mit drei Treffern und 40 Zweitligaspiele mit sechs Toren stehen in seiner Bilanz. "Rodnei bringt sehr gute Voraussetzungen für einen Innenverteidiger mit. Er ist groß, kopfballstark, kennt die Liga und besitzt die entsprechende Erfahrung", zählte Poschner in seinem Statement noch einmal all die gewünschten Kriterien auf: "Er ist die gewünschte Verstärkung für unsere Abwehr." Allerdings sind Rodneis erfolgreichste Zeiten bei Hertha BSC Berlin (2008/09) und dem 1. FC Kaiserslautern (2009 bis 2012) schon eine Weile her.

Und auch ein Weggang steht fest: Der von einer langwierigen Schambeinentzündung geplagte Mittelfeldspieler Edu Bedia, einer von Poschners ebenso hoch gelobten wie tief gefallenen Hoffnungsträgern aus Spanien, wechselt zurück in die Heimat zum Zweitliga-Aufsteiger Real Oviedo. "Damit haben wir für beide Seiten eine gute Lösung gefunden", erklärte Poschner. Nun hat der unter strenger Beobachtung stehende Sportchef noch die Vorgabe, auch für Ilie Sanchez und Rodri neue Klubs zu finden.

© SZ vom 14.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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