1860 München:Marius Wolf vor Wechsel nach Hannover

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Der Löwe auf dem Trikot des TSV 1860 München: Wer darf künftig neben dem Wappentier werben? (Foto: Tobias Hase/dpa)

Das 20-jährige Sturmtalent der Löwen zieht es in die erste Bundesliga. Die Gespräche sind weit fortgeschritten.

Von Markus Schäflein

Das größte Talent, das der TSV 1860 München in seinen Reihen hat, steht vor dem Abschied. Dieser Satz ist fast schon eine Floskel geworden bei dem klammen Fußball-Zweitligisten, die leidgeprüften Anhänger müssen ihn seit Jahren immer wieder lesen, und doch sorgt er immer wieder für Stirnrunzeln. Diesmal handelt er vom 20-jährigen Flügelstürmer Marius Wolf, über den Sportchef Oliver Kreuzer kurz vor Weihnachten noch gesagt hatte, er wolle und müsse ihn nicht verkaufen. Nun bekundete Bundesligist Hannover 96 sein Interesse, und die Gespräche sind offenbar schon recht weit fortgeschritten. An diesem Donnerstag zum Trainingsauftakt soll Wolf allerdings noch in Giesing erscheinen und mit zum Hallenturnier nach Ulm reisen.

Mindestens drei erfahrene Spieler soll Kreuzer im Auftrag von Trainer Benno Möhlmann in der Winterpause noch hinzuholen, um den Kader zu verstärken; ihn zu schwächen, war zunächst nicht geplant. Doch nach der Verpflichtung von Stürmer Sascha Mölders wartete Kreuzer zuletzt vergeblich auf die eine Million Euro, die der jordanische Investor Hasan Ismaik für Winterzugänge versprochen hatte. Vor dem Hintergrund, dass sie möglicherweise niemals in München ankommt, ergäbe Wolfs Transfer durchaus Sinn: Mit den mindestens 1,5 Millionen Euro, die Sechzig nun einnehmen dürfte, wären zwei weitere Erfahrene, etwa für die Innenverteidigung und das defensive Mittelfeld, ohne Probleme zu finanzieren - sofern diesmal, im Gegensatz beispielsweise zu den Transfer von Julian Weigl und Bobby Wood im Sommer - von den Erlösen keine Darlehen Ismaiks abgelöst werden.

Dazu kommt, dass die vom Verein groß bejubelte Vertragsverlängerung mit Wolf im November von Anfang an eine Mogelpackung war. Im Sommer dürfte Wolf Sechzig zu einer festgeschriebenen Ablöse verlassen, die dem Vernehmen nach deutlich niedriger ist als die Summe, die der TSV nun einnehmen könnte. Und bei einem Abstieg in die dritte Liga würden die Löwen gar kein Geld mehr für ihren begabten Flügelstürmer erhalten.

© SZ vom 07.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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