Motorradfahrer Sandro Cortese hat in Australien seine Spätform in diesem Jahr bestätigt und sich weiter gesteigert. Im drittletzten Rennen der Saison erreichte der 26-Jährige aus Berkheim sein bislang bestes Resultat 2016 und wurde Dritter im Moto-2-Rennen auf dem Kurs von Philipp Island. Danach wirkte er reichlich erschöpft, die Strapazen des Rennens waren ihm anzusehen. "Das Jahr war hart mit einigen Verletzungen. Jetzt will ich mich mit guten Rennen aufs nächste Jahr einstimmen", sagte Cortese. Zuletzt war er in diesem Jahr meist im Schatten seines Teamkollegen Jonas Folger (Tordera/Spanien) gestanden. Vor mehr als einem Jahr in Japan hatte Cortese zuletzt einen Platz auf dem Podium erreicht. Seitdem hatten ihn immer wieder Blessuren zurückgeworfen, vor allem das Knie bereitete Probleme. Trotz eines angerissenen Kreuzbands trat Cortese an - mit überschaubarem Erfolg. "Wenn man in dieser Klasse nicht völlig fit ist, kann man keine Leistung bringen", sagte er: "Das hören manche vielleicht nicht gern und spielen es herunter, aber mein Kreuzband war angerissen. Ein Fußballer fällt da ein Jahr aus. Ich habe versucht, mich ohne eine Operation zurückzukämpfen."
Den Sieg auf Phillip Island holte sich der Schweizer Tom Lüthi, der Franco Morbidelli (Italien) wenige Meter vor der Ziellinie überholte und zum vierten Mal in dieser Saison gewann. Das Rennen um den WM-Titel ist damit zwei Rennen vor Saisonende wieder komplett offen. WM-Titelverteidiger Johann Zarco (Frankreich/226 Punkte), Lüthi (204) und Alex Rins (Spanien/201) sind noch dabei.
In der Königsklasse MotoGP schied der bereits als Weltmeister feststehende Marc Marquez (Spanien/Honda) nach einem Sturz aus und blieb erstmals ohne Punkte, so dass Cal Crutchlow (Großbritannien/ Honda) ungefährdet zu seinem zweiten Saisonsieg fuhr. Der Lauf in der Moto-3-Klasse wurde vom schweren Sturz des Briten John McPhee (Peugeot) überschattet. Der 22-Jährige überstand den Crash zwar unverletzt, beim Neustart konnte er aber nicht mehr antreten.