Mark van Bommel:Für Dummheit bestraft

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Der Mittelfeld-Star wurde von der Fifa für beide Spiele gegen den AC Mailand gesperrt. Auch wenn der FC Bayern nun heftig protestiert: Die Strafe ist gerecht.

Jürgen Schmieder

Eines gleich vorneweg: Man hätte Mark van Bommel für seine Jubel-Geste beim Hinspiel in Madrid nicht mit einem Spiel Sperre auf Bewährung belegen müssen. Die Geste war nicht schön, aber die Verantwortlichen der Uefa hätten besonnener mit der Situation umgehen können.

Mark van Bommel wusste beim Rückspiel, dass er unter besonderer Beobachtung steht, dass er sich zusammenreißen muss. Der FC Bayern hat das Spiel kontrolliert und verdient mit 2:0 geführt. Kein Grund also, unbeherrscht zu werden. Ganz im Gegenteil: Es wäre die Gelegenheit gewesen, Souveränität zu zeigen und den Gegner noch wütender zu machen.

Mark van Bommel aber hatte beim - zugegeben zweifelhaften - Elfmeter für Real Madrid nichts besseres zu tun, als sich mit seinem Gegenspieler anzulegen, ihn zu provozieren, mit ihm zu rangeln. Obwohl er bereits die gelbe Karte gesehen hatte. Für diese Aktionen sah er nicht nur völlig zurecht die gelb-rote Karte, nein, er brachte auch noch unnötige Unruhe ins Spiel der Münchner.

Die Bewährung wurde von der Uefa auf ein Jahr ausgelegt - und Mark van Bommel wird gleich in der nächsten internationalen Begegnung auffällig. Er wurde nicht wegen eines Fouls vom Platz gestellt oder wegen Meckerns. Sondern wegen exakt des gleichen Vergehens, wegen dem er unter Beobachtung stand: Provozieren des Gegners.

Deshalb wurde er von der Uefa völlig zurecht für ein weiteres Spiel gesperrt - seine gelben Karten bleiben erhalten. Der FC Bayern wäre gut beraten, nicht loszupoltern gegen das Urteil - die Verantwortlichen sollten lieber ein ernstes Wort mit van Bommel reden.

Zu einem Leader gehört nämlich auch, Zeichen zu setzen. Das kann eine gut getimte Grätsche sein oder das verbale Aufrütteln der Mitspieler. Aber auch, in entscheidenden Situationen die Ruhe zu bewahren.

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