Marathon:Chicago-Marathon nach Todesfall abgebrochen

Bei 31 Grad Hitze kollabieren in Chicago 350 Läufer, ein Teilnehmer stirbt. Helfer kommen mit dem Auffüllen der Wasserbecher nicht mehr nach.

Nach einem Todesfall und 350 Einweisungen ins Krankenhaus wurde der Chicago-Marathon am Sonntag abgebrochen. Läufer, die bei der Rekordhitze von 31 Grad Celsius nach dreieinhalb Stunden noch nicht die Halbmarathon-Marke passiert hatten, mussten das Rennen aufgeben, weil der Kurs geschlossen wurde. An den Verpflegungsstellen waren die Helfer zuvor nicht mehr mit dem Auffüllen der Wasserbecher nachgekommen.

Chicago ist der zweite Marathon des Jahres, der wegen Hitze abgebrochen wurde. Bereits im April war das 42,195-km-Rennen in Rotterdam bei 25 Grad gestoppt worden, weil zuvor 14 Läufer und 19 Zuschauer kollabierten. Trotz des Abbruchs in Chicago schafften es von den 36.000 Startern 25.000 ins Ziel, viele, weil sie einfach die Anweisung ignorierten, das Rennen zu beenden. Gewonnen wurde der Lauf vom Kenianer Patrick Ivuti (2:11:11 Stunden) und der äthiopischen Vorjahressiegerin Berhane Adere (2:33:49). Vorjahressieger Robert Cheruiyot sicherte sich als Vierter einen 500.000-Dollar-Anteil am Jackpot der World Marathon Majors (WMM), zu denen neben Chicago auch Berlin, London, Boston und New York gehören.

Ein Abbruch für Läufer, die bei 3:30 Stunden noch nicht beim Halbmarathon sind, wäre in Deutschland nicht möglich, da der Zielschluss bei 6:00 Stunden liegt und die Zwischenmarken entsprechend eher passiert werden müssen. In Amerika liegt der Zielschluss oft bei acht Stunden und mehr.

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