Magath wird Arena-Experte:Der Anti-Klopp

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Kann man sich Felix Magath als Fernseh-Experten vorstellen? Man muss! Er wird Mikrofonhalter und Co-Kommentator bei Arena.

Jürgen Schmieder

Pressekonferenzen beim FC Bayern mit Felix Magath waren ein Vergnügen: Der Ex-Trainer stand wie ein Mini-Buddha vor dem Mikrofon und philosophierte über die Taktik, von der nun durch Mark van Bommel bekannt wurde, dass es sie nicht gab. Dazu pflegte Magath einen sarkastischen Umgang mit Journalisten: "Ja, wenn Sie das so sehen, kann ich nichts dagegen tun. Sie sind ja Experte, Sie beobachten schließlich seit 30 Jahren Fußballspiele."

Neuer Job: Felix Magath (Foto: Montage: Vera Thiessat)

Nun ist Magath kein Trainer mehr - zumindest keiner mit einer festen Anstellung. Um die Zeit bis zum nächsten Verein zu überbrücken, hat er sich eine andere Arbeit gesucht. Er wechselt die Seiten und wird Experte bei Arena. Damit übernimmt er die Aufgaben, die sein Nachfolger Ottmar Hitzfeld bei Premiere inne hatte. Ein Rollentausch also.

Keine flotten Sprüche

"Das wird eine spannende Zusammenarbeit in einem sehr guten Team mit attraktiven Spielen. Ich freue mich richtig darauf, ganz entspannt die Bundesliga und Spiele von spanischen Klubs wie Real Madrid als Arena-Kommentator zu begleiten", sagt Magath in der Pressemitteilung

Aber wie muss man sich Magath als Fernsehkommentator vorstellen? Ganz einfach: Er ist der Anti-Klopp. Im Gegensatz zum juvenilen Mainzer Coach wird Magath keine flotten Sprüche von sich geben, er wird nicht an einem Touch-Screen herumfuchteln und auch nicht mit Urs Meyer über Schiedsrichterentscheidungen fabulieren.

Magath wird seiner Linie treu bleiben und einfach über Fußball reden. Das wird nicht so locker-flockig daherkommen wie beim allseits beliebten Kloppo, aber es aufgrund von Magaths ironischer Art gepaart mit seinem Sachverstand dennoch eine unterhaltsame Komik beinhalten.

Es ist eine Rückkehr vom hypermedialen Dauer-Experten-Feuer zum guten alten Experten, der mit trockenem Humor ein Spiel analysiert. Es kann sein, dass da einer seine Bestimmung als Anti-Klopp gefunden hat.

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