Männer-Halbfinale:Chance zur Revanche

(Foto: Julian Finney/Getty)

Roger Federer begeistert bei seinem Dreisatz-Sieg gegen Andy Murray und kann im Endspiel gegen Novak Djokovic zum achten Mal in Wimbledon triumphieren.

Von Gerald Kleffmann

Es kommt nicht oft vor, dass Roger Federer, dieser coole Schweizer aus Basel, brodelt, aber während des Halbfinals gegen den Schotten Andy Murray sei es ihm so ergangen. "Ich habe innerlich geschrien", gestand der 33-Jährige, der sich äußerlich indes nichts anmerken ließ. Dafür waren die 15 000 Zuschauer ekstatisch aufgeladen, sie wohnten ja dem spielerisch besten Duell dieser Championships bei. "Schwer zu sagen, ob ich bei einer Niederlage schon einmal so gut war", sagte Murray. Mit 7:5, 7:5, 6:4 zog Federer ("Das war definitiv eines der besten Spiele meiner Karriere") in sein zehntes Wimbledon-Finale ein. Sollte er am Sonntag gegen Novak Djokovic reüssieren, wäre es für ihn der achte Titel.

Der Titelverteidiger setzte sich 7:6 (2), 6:4, 6:4 gegen Richard Gasquet durch. Djokovic hat damit sein 17. Finale bei einem Grand-Slam-Turnier erreicht, in Wimbledon siegte er 2011 und 2014. Der Serbe weiß, wie er Federer besiegen kann - von 2014, als er in aufregenden fünf Sätzen gewinnen konnte. "Roger ist einer meiner größten Rivalen", sagte Djokovic, "er ist auch einer, der mich besser gemacht hat." 20 Duelle entschied Federer bislang für sich, Djokovic triumphierte 19 Mal. "Ich weiß, wie ich ihn besiegen kann", sagte Federer. Vermutlich muss er aber mindestens so gut spielen wie im zweiten Satz gegen Murray beim Stand von 5:4, als die beiden 15 spektakuläre Minuten lang um ein einziges Spiel kämpften - und Roger Federer seine inneren Schreie unterdrückte.

© SZ vom 11.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: