Männer-Basketball:Formidables Gegurke

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Der FC Bayern quält sich im Eurocup zu einem Heimerfolg gegen Podgorica. In der nächsten Runde warten schwerere Gegner, darunter ein guter Bekannter aus der Bundesliga: Das Team von Ratiopharm Ulm.

Von Ralf Tögel

Der FC Bayern München hat im Eurocup sein letztes Vorrundenspiel gegen den montenegrinischen Meister Buducnost Podgorica 80:66 gewonnen und zieht nun als Zweiter der Gruppe C in die zweite Runde ein. Dort warten schwere Gegner: Neben Khimki Moskau, dem Gewinner der Gruppe B, ist das der litauische Klub Lietkabelis Panevezys, Vierter der Gruppe A, und ein alter Bekannter: Ratiopharm Ulm. Die Schwaben wurden Dritter in der Gruppe D und sind aktuell das einzig ungeschlagene Team in der Bundesliga.

Schon vor dem ersten Wurf war klar, wo die Reise hingeht. Zenit St. Petersburg, der direkte Konkurrent um den Gruppensieg, hatte seine letzte Partie gegen Unicaja Malaga 82:72 gewonnen. Weil die Russen mit zwei Siegen gegen den FC Bayern den direkten Vergleich für sich entschieden haben, blieb für die Münchner nur der zweite Rang. Was nun den Vergleich mit Khimki Moskau mit sich bringt. Die Moskauer gewannen den Eurocup 2015 und spielten in der vergangenen Saison Euroleague; sie zählen zweifellos zu den besten Mannschaften des Wettbewerbs.

Es ist nun einerlei, ob die Gewissheit des verpassten Gruppensieges oder die Aussicht auf Moskau und Ulm in die Köpfe der Münchner gekrochen war, jedenfalls schien irgendetwas ihr Spiel zu lähmen. Im ersten Viertel entwickelte sich vor nur 4326 Zuschauern ein formidables Gegurke, das so ziemlich alle Unzulänglichkeiten von schwachen Würfen, über Ballverluste und Schrittfehler bis zu Fehlpässen bot. Immerhin streuten die Bayern auch ein paar gelungene Aktionen ein, einen Dunking von Devin Booker etwa, ein paar feine Pässe von Spielgestalter Nick Johnson oder schöne Dreier von Vladimir Lucic und Nihad Djedovic. Besonders ansehnlich war das Spiel unter dem Strich aber nicht, auch wenn Münchens Trainer Sasa Djordjevic fand: "Wir hatten einige gute Läufe, haben zwischenzeitlich mit 16 Punkten geführt. Insgesamt haben wir das Geschehen auf dem Parkett kontrolliert." Zumindest war der Gegner keinen Deut besser, Podgorica konnte die Münchner Schläfrigkeit nicht nutzen. Für die Mannschaft aus der montenegrinischen Hauptstadt war ja nach zuvor sieben Niederlagen ebenfalls schon alles erledigt, sie standen als Gruppenletzter fest. Die ersten zehn Minuten konnten die Gäste immerhin ausgeglichen gestalten (16:16); bis zur Halbzeit wurde es nicht viel besser (36:31). In der zweiten Halbzeit kontrollierten die Bayern das Spiel und boten phasenweise Kostproben ihrer zweifellos großen Möglichkeiten. Vor allem Maximilian Kleber (14 Punkte) drehte auf; Ondrej Balvin (12) und Nihad Djedovic (13), die zuletzt wenig Einsatzzeit bekamen, nutzten ihre größeren Spielanteile. Beim letztlich standesgemäßen, aber schmucklosen Erfolg punktete zudem noch Center Devin Booker (12) zweistellig.

© SZ vom 15.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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