Premier League:Mertesacker köpft Arsenal zum Sieg

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Mit dem Kopf getroffen: Per Mertesacker beim Spiel gegen Fulham. (Foto: REUTERS)

Per Mertesacker hat Arsenal einen 1:0-Sieg bei Fulham beschert. Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft verliert 0:8 gegen Schweden. Bei der Turn-EM verpasst die 16-jährige Sophie Scheder am Stufenbarren ganz knapp das Podest.

Sportnachrichten in Kürze

Premier League, FC Arsenal: Per Mertesacker hat dem FC Arsenal einen wichtigen Erfolg im Kampf um die Champions-League-Qualifikation beschert. Der Innenverteidiger köpfte am Samstag in der englischen Fußballliga das Tor des Tages beim 1:0 (1:0)-Erfolg gegen den FC Fulham. Im kleinen Londoner Derby, in dem Fulhams Steven Sidwell und Arsenals Olivier Giroud jeweils Rot sahen, gelang Arsenal der fünfte Sieg aus den vergangen sechs Premier-League-Spielen. Die Gunners schoben sich am 34. Spieltag mit nun 63 Punkten vorerst auf Platz drei vor - vorbei am FC Chelsea (61), der am Sonntag beim FC Liverpool antritt und zudem eine Nachholpartie zu absolvieren hat. Das Tor in der 43. Minute war Mertesackers dritter Premier-League-Treffer - alle in dieser Saison erzielt und alle per Kopf. Sein DFB-Elf-Kollege Lukas Podolski kam in Fulhams Heimstätte Craven Cottage wieder nur als Joker zum Einsatz: Der Stürmer wurde für Tomas Rosicky (71.) eingewechselt. In der 90. Minute kassierte Giroud wegen eines groben Fouls die Rote Karte. Fulham hatte nach Sidwells Platzverweis bereits seit der zwölften Minute in Unterzahl agiert. Rechtsverteidiger Sascha Riether fehlte bei den Whites wegen einer Wadenblessur. Der Ex-Kölner hatte am Mittwoch gegen Chelsea einen Schlag abbekommen.

Eishockey, DEB-Auswahl: Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat sich 13 Tage vor dem WM-Auftakt kräftig blamiert. Die Mannschaft von Trainer Pat Cortina unterlag am Samstag dem achtmaligen Weltmeister Schweden in Krefeld mit 0:8 (0:6, 0:2, 0:0) und präsentierte sich bei der fünften Niederlage im fünften WM-Härtetest in erschreckender Verfassung. Am Sonntag (14.45 Uhr) kommt es in Frankfurt/Main zum erneuten Duell mit den Schweden, ehe am nächsten Wochenende (26./27. April) mit zwei Spielen in der Schweiz bereits die WM-Generalprobe stattfindet. Jonas Andersson (5. Minute), Fredrik Pettersson (12.), Tobias Viklund und Jonas Ahnelöv (beide 15.), der Düsseldorfer Calle Ridderwall (16.), Pär Arlbrant (20.), Dick Axelsson (21.) und Simon Hjalmarsson (36.) erzielten vor 5500 Zuschauern im Krefelder Königspalast die Treffer für die um Klassen bessere schwedische Mannschaft. Für das deutsche Team war es zugleich die 81. Niederlage im 94. Vergleich mit den Schweden und zugleich die höchste gegen die Tre Kronors seit dem 29. August 1984 (0:8).

Turnen, EM in Moskau: Die deutschen Turner haben am ersten Finaltag der Europameisterschaften in Moskau die Medaillenränge verpasst. Am nächsten dran war die erst 16 Jahre alte Sophie Scheder, die am Stufenbarren als Vierte das Podest nur um 0,034 Punkte verpasste. Zuvor hatte der Hallenser Matthias Fahrig mit einer Landung auf dem Hinterteil alle Hoffnungen auf eine Medaille am Boden vergeben und wurde Siebter. Barren-Spezialist Marcel Nguyen aus Stuttgart kam an den Ringen nicht über Platz acht hinaus.

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Von Gerald Kleffmann

Fifa, Sepp Blatter: Sepp Blatter will womöglich über 2015 hinaus FIFA-Präsident bleiben. Er möchte den Fußball-Weltverband nicht verlassen, bevor er nicht sicher seien könne, dass sich dieser im richtigen Fahrwasser befände. "Unser Reformprozess ist noch lange nicht vorbei. Es gibt all diese Gefahren für den Fußball wie etwa Spielmanipulationen, aber wir müssen auch auf die politische Struktur der Fifa schauen", sagte Blatter der Nachrichtenagentur Reuters am Rande des CONCACAF-Kongresses in Panama Stadt. Die Fifa müsse sich weiter global ausrichten und die Vertretung der einzelnen Konföderationen stärken. "Wir müssen hinterfragen, ob die Mitglieder-Verteilung im Exekutiv-Komitee dem heutigen Fußball entspricht", sagte Blatter. Auf die Frage, ob er ein größeres Gleichgewicht bei der Fifa sicherstellen wolle, sagte der 77-Jährige: "Absolut, aber es wird Zeit benötigen, denn wir müssen in die Tiefe gehen. Und ich werde nicht einfach dieses Boot verlassen und 'Auf Wiedersehen' sagen." Blatter steht der Fifa seit 1998 vor. Ob er für eine weitere Amtszeit zur Verfügung steht, hat der Schweizer bislang offen gelassen. Blatter will nach der Weltmeisterschaft in Brasilien im kommenden Jahr eine Entscheidung treffen, ob er kandidiert.

Tennis der Männer: Rafael Nadal kann an diesem Sonntag zum neunten Mal in Serie das ATP-Masters-Turnier von Monte Carlo gewinnen. Die ehemalige Nummer eins der Tennis-Welt siegte am Samstag im Halbfinale 6:3, 7:6 (7:3) gegen den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga. Im Endspiel trifft der Spanier auf den Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic aus Serbien. Das Sandplatzturnier im Fürstentum ist mit 2,65 Millionen Euro dotiert. Nadal war auf seinem Lieblingsbelag nach ausgeglichenem Start gegen Tsonga lange klar überlegen. Mit einem Break zum 3:2 legte er die Basis zum Gewinn des ersten Satzes und lag im zweiten schnell 5:1 vorn. Dann konnte Nadal aber zunächst drei Matchbälle nicht nutzen und kassierte danach den Ausgleich zum 5:5. Im Tiebreak verwertete er dann seine nächste Chance. Der Linkshänder hat nach überstandener Knieverletzung seit seinem Comeback erst ein Match verloren, gegen den Weltranglisten-Achten Tsonga war es der achte Sieg im elften Vergleich.

Tennis der Frauen: Das deutsche Fed-Cup-Team hat dank Angelique Kerber weiter gute Chancen auf die Rückkehr in die Weltgruppe der besten acht Mannschaften. Die Weltranglistensechste aus Kiel gewann ihr Einzel im Playoff-Spiel gegen Serbien in Stuttgart mit 7:5, 6:2 gegen Bojana Jovanovski und glich zum 1:1 aus. Zuvor hatte Mona Barthel bei ihrem Debüt eine 6:7 (5:7), 6:2, 2:6-Niederlage gegen die frühere French-Open-Siegerin Ana Ivanovic kassiert. Am Sonntag (11.00/Sat1 Gold und ran.de) spielen im Spitzenduell zunächst Kerber und Ivanovic gegeneinander, ehe es im vierten Einzel zum Vergleich zwischen Barthel und Jovanovski kommt. Für das abschließende und möglicherweise entscheidende Doppel hat Teamchefin Barbara Rittner Sabine Lisicki und Anna-Lena Grönefeld nominiert. Serbiens Kapitän Dejan Vranes entschied sich für die Paarung Vesna Dolonc/Aleksandra Krunic. Bei einem Sieg im ersten Duell mit Serbien würde das DTB-Quartett, das in Stuttgart auf Julia Görges (körperliche Probleme) verzichten muss, wieder zur Weltgruppe der besten acht Mannschaften gehören. Es wäre seit 2005 der fünfte Aufstieg der Auswahl von Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner.

Triathlon, Anne Haug: Triathletin Anne Haug hat die Führung in der WM-Serie erfolgreich verteidigt. In San Diego/Kalifornien reichte es für die 30-Jährige aus Bayreuth in 2:00:06 Stunden als Vierte zwar nicht für das Podest, mit 1433 Punkten ist die Vize-Weltmeisterin nach zwei Rennen aber weiter Spitzenreiterin der Gesamtwertung. "Ich bin glücklich mit dem Wettkampf. Es hat etwas der letzte Punch gefehlt, auch weil ich ein wenig müde vom Rennen in Auckland war, aber insgesamt war das heute ein gutes Rennen", sagte Haug, die vor zwei Wochen den WM-Auftakt in Neuseeland gewonnen hatte. Den Sieg sicherte sich die Amerikanerin Gwen Jorgensen mit sieben Sekunden Vorsprung auf Haug. Anja Dittmer (Neubrandenburg/2:02:33) landete auf Rang 16, Anja Knapp (Dettingen/2:04:04) kam auf Platz 27. Das Männer-Team um Peking-Olympiasieger Jan Frodeno (Saarbrücken) will nach dem enttäuschenden Ergebnis in Neusseland am Sonntag (01.00 Uhr MESZ) besser abschneiden. Die Favoriten-Rolle teilt sich der zweimalige Weltmeister und London-Olympiasieger Alistar Brownlee (Großbritannen) mit dem Sieger des Auftaktrennens, Javier Gomez (Spanien).

Eishockey, NHL: Christian Ehrhoff und Jochen Hecht haben mit den Buffalo Sabres wie schon im Vorjahr die Playoffs der nordamerikanischen Eishockey-Liga NHL verpasst. Buffalo verlor am Freitag (Ortszeit) das wichtige Heimspiel gegen die New York Rangers klar mit 4:8 und hat somit bereits drei Spieltage vor Abschluss der Vorrunde keine Chance mehr, die K.o.-Runde zu erreichen. Die Sabres sind Zehnter der Eastern Conference und haben sechs Zähler Rückstand auf die achtplatzierten Rangers. Da New York zwei der drei direkten Duelle für sich entschied, wären die Rangers selbst bei Punktgleichheit von Buffalo nicht mehr vom letzten Playoff-Platz im Osten zu verdrängen. Die Gäste lagen nach 27 Minuten bereits entscheidend mit 6:0 vorn. Die Sabres kamen zwar innerhalb von sechs Sekunden auf 2:6 heran, konnten die Niederlage jedoch nicht mehr abwenden. Ehrhoff gab zwei Torvorlagen.

Golf, Martin Kaymer: Golf-Profi Martin Kaymer hat sich beim PGA-Turnier in Hilton Head um zehn Plätze auf Rang 13 verbessert. Der 28-Jährige aus Mettmann spielte am Freitag (Ortszeit) eine 70er Runde und liegt im Gesamtklassement mit 139 Schlägen nur drei Schläge hinter einem führenden amerikanischen Trio. Kevin Streelman, Charley Hoffman und Rookie Steve LeBrun stehen ganz oben auf dem Leaderboard bei der mit 5,8 Millionen Dollar dotierten Veranstaltung im US-Bundesstaat South Carolina. Wegen heftigen Sturms und Regens konnten 17 Profis nicht zu Ende spielen und sollten am Samstag vor dem dritten Durchgang zunächst ihre zweiten Runden beenden.

Fußball in England: Der englische Fußball-Drittligist FC Portsmouth ist vollständig in der Hand seiner Fans. Der "Pompey Supporters Trust" übernahm am Freitag die Klubführung des englischen Pokalsiegers von 2008. Dies teilte die Verwalter-Firma BDO mit. Portsmouth war 2010 in die zweite Liga abgestiegen. Nach zwei weiteren Abstiegen tritt der zweimalige Meister in der kommenden Saison nur noch in der vierten Liga an. Der Prozess zur Übernahme des Klubs durch seine Fans hatte insgesamt 14 Monate gedauert.

Turnen, EM in Moskau: Bei seinem EM-Debüt als Mehrkämpfer hat Andreas Toba mit einer deutlichen Leistungssteigerung überzeugt. 48 Stunden nach Rang 13 in der Qualifikation kam der 22-jährige Hannoveraner im Sechskampf-Finale auf einen überraschenden siebten Platz (85,431). Tobas Teamkolleginnen hingegen konnten wie erwartet mit der europäischen Spitze nicht mithalten. Die Stuttgarterin Lisa-Katharina Hill kam auf den 14. Platz (53,398), 21. wurde mit 50,366 Zählern Cagla Akyol aus Heidelberg. Beide leisteten sich jeweils einen Absteiger, zudem mangelte es an den erforderlichen Höchstschwierigkeiten. "Dieser Erfolg ist ein Riesenmotivationsschub für mich. Papa wird sehr zufrieden mit mir sein", sagte Toba. Sein Vater Marius hatte in den neunziger Jahren als Ringespezialist mehrfach zu Erfolgen der deutschen Nationalriege beigetragen. Besonders beim Sprung, so Toba, "war ich von mir fast selbst überrascht." Mit der Medaillenvergabe jedoch hatte der Niedersachse erwartungsgemäß nichts zu tun. Neuer Europameister und damit Nachfolger des im Dezember vergangenen Jahres zurückgetretenen zweimaligen Vize-Weltmeisters Philipp Boy aus Cottbus wurde David Beljawski (89,799). Dem russischen Lokalmatadoren am nächsten kamen Max Whitlock aus Großbritannien (89,106) sowie Oleg Wernjajew aus der Ukraine (88,398). Der Olympiazweite Marcel Nguyen aus Stuttgart sowie Ex-Europameister Fabian Hambüchen (Wetzlar) hatten auf einen Start im Mehrkampf verzichtet. Nguyen führte Erschöpfung als Grund an, dem ehemaligen Reck-Weltmeister Hambüchen fehlten nach einer Kapselverletzung am Finger zu viele Trainingseinheiten am Barren. Toba startete solide am Boden, am Seitpferd und an den Ringen und lag zur "Halbzeit" auf dem 13. Platz. Eine nahezu perfekter Kasamatsu mit eineinhalb Schrauben katapultierte den Olympiaturner erstmals in die Top 10. Eine noch bessere Platzierung verdarb er sich mit einem mittelschweren Fehler am Barren. Bei den Frauen ging der Titel vor knapp 3000 Zuschauern an Olympiasiegerin Alija Mustafina. Die Russin fing mit 59,032 Punkten die drei Geräte lang führende Larisa Iordache aus Rumänien (58,432) noch ab, Bronze holte sich Anastasia Grischina aus Russland (57,932). Die europäischen Titelkämpfe werden am Samstag (11.30 Uhr) mit den ersten fünf Gerätefinals fortgesetzt. Dabei steht Nguyen im Endkampf an den Ringen, Sophie Scheder aus Chemnitz hat die Medaillenentscheidung am Stufenbarren erreicht und der Hallenser Matthias Fahrig kämpft am Boden um Edelmetall.

SC Freiburg, Erik Jendrisek: Auch Stürmer Erik Jendrisek wird den SC Freiburg nach dem Saisonende verlassen. Der Fußball-Bundesligist werde den Vertrag mit dem 26-Jährigen nicht verlängern, bestätigte ein Vereinssprecher am Freitag. Jendrisek hatte zuvor auf seiner Facebook-Seite seinen Abschied aus dem Breisgau angekündigt: "Mein letzter Monat in Freiburg", schrieb der slowakische Nationalspieler. Jendrisek war 2010 vom FC Schalke 04 nach Freiburg gekommen, wo er bisher in drei Jahren nur 36 Bundesligaspiele bestritt und zwei Tore erzielte. In der Rückrunde der laufenden Saison kam er nur ein Mal zum Einsatz, zuletzt spielte er im Regionalliga-Team des Sportclubs.

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