Klinsmann kontaktiert Bundesliga-Trainer:Die Telefon-Offensive

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Jürgen Klinsmann hat auf die scharfe Kritik an seinem Arbeitsstil reagiert und geht auf die Bundesliga zu - Uli Hoeneß aber reicht das noch nicht.

Der Bundestrainer vereinbarte mit seinen Liga-Kollegen einen besseren Informationsaustausch. "Wir haben die letzten beiden Länderspiele in Bezug auf die Nationalspieler der Klubs aufgearbeitet und auch einige Unstimmigkeiten ausgeräumt", erklärte Klinsmann nach Telefonaten mit den Trainern Thomas Schaaf (Bremen), Ralf Rangnick (Schalke), Falko Götz (Hertha) und Holger Fach (Wolfsburg). Wahrscheinlich am 27. Oktober soll in Frankfurt/Main ein Treffen mit den Bundesliga-Managern stattfinden.

"Grundsätzlich haben alle ihre Bereitschaft bestätigt, die Nationalmannschaft zu unterstützen", erzählte Teammanager Oliver Bierhoff, der in eine Kontakt-Offensive zu den Managern gegangen war. Dieter Hoeneß (Hertha), Rudi Assauer (Schalke) und Uli Hoeneß (FC Bayern) hatte er direkt gesprochen, mit anderen telefoniert. Dabei habe er bei allen den "Willen zu einem Schlussstrich" unter die Debatten ausgemacht. Das Verhältnis zwischen Klinsmann und der Liga hatte sich im Verlauf der beiden Länderspiel-Termine in der Türkei (1:2) und gegen China (1:0) verschlechtert.

Alle kontaktierten Liga-Trainer hätten Klinsmann, der derzeit an seinem Wohnsitz in Kalifornien weilt, ihre Unterstützung in Richtung WM 2006 zugesagt. "Wir haben auch einige Unstimmigkeiten ausgeräumt, die beispielsweise rund um die Fitnesstests und die Belastung der Spieler aufgekommen waren", sagte Klinsmann, der in einer Woche wieder in Deutschland sein wird.

Für Uli Hoeneß geht die erste Annäherung noch nicht weit genug: "Wir sind bereit, mit Jürgen am Tisch zu sitzen. Aber ich bin nicht bereit, das am Telefon oder vielleicht sogar in einer Videokonferenz zu machen, oder E-Mails auszutauschen", sagte der Bayern-Manager in der AZ. Hier in Deutschland müssten andere, vor allem Teammanager Bierhoff, für den Bundestrainer die Brände löschen. "Ich würde bei diesem WM-Projekt gern mal das Wort ,wir' hören", sagte Hoeneß weiter: "Wir - dazu gehört die Liga."

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