Italienischer Ex-Minister:Frankreich spielte mit "Negern und Moslems"

Der Politiker sagte, Italien habe gegen eine "Mannschaft ohne Identität" gewonnen: Frankreich habe "um der Ergebnisse willen Neger, Moslems und Kommunisten aufgestellt". Der französische Botschafter protestierte scharf.

Roberto Calderoli, Spitzenpolitiker der rechtspopulistischen Lega Nord, sagte, Italien sei in Berlin hingegen mit einer Mannschaft angetreten, "die sich aus Lombarden, Kampaniern, Venetiern und Kalabresen zusammensetzt - ein Sieg für unsere Identität", sagte Calderoli.

Sorgt immer wieder für Skandale: Hier präsentiert Roberto Calderoli das T-Shirt mit den umstrittenen Karikaturen (Foto: Foto: dpa)

Botschafter Yves Aubin de La Messuzière schrieb einen Brief an Senatspräsident Franco Marini: "Eine so inakzeptable und verächtliche Äußerung kann nur Hass nähren", meinte der Botschafter.

Frankreich sei stolz auf das Nationalteam, das sich "aus Söhnen des Landes" zusammensetze. Er erinnerte zudem daran, dass mehrere französische Spieler bei italienischen Clubs unter Vertrag stehen.

Der frühere Reformminister Calderoli, der der Mitte-Rechts-Regierung unter Silvio Berlusconi angehörte, musste im vergangenen Februar zurücktreten. Grund: Er war im Fernsehen mit einem T-Shirt aufgetreten, das Mohammed-Karikaturen zeigte.

Wegen der T-Shirt-Aktion war es in der libyschen Stadt Bengasi zu Unruhen vor dem italienischen Konsulat gekommen, bei denen elf Menschen ums Leben kamen.

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